Am Ende des Prozesses soll die „Marie“-Radarmethode ein Bild des Raumes erzeugen, das auch Informationen über die Verteilung der Materialien enthält. Die Forscher müssen dafür die Materialcharakterisierung mit der Radar-Bildgebung kombinieren.

„Der Knackpunkt ist, dass kein Messsystem ideal ist. Es entstehen Fehler bei der Messung, die wir korrigieren müssen“, sagt Jan Barowski von der Ruhr-Universität Bochum. Ein Beispiel für eine von vielen Fehlerquellen: Auf der Strecke zwischen Radargerät und Objekt geht Signalleistung verloren – das muss bei der Analyse berücksichtigt werden. In seiner Doktorarbeit entwickelte Barowski Algorithmen, um diese Signalverluste zu kompensieren und Fehler aus internen Quellen des Messsystems systematisch zu korrigieren.
Das Bild entsteht im Rechner
Eine weitere Herausforderung: „Bislang wird die Materialcharakterisierung nur an definierten Stellen durchgeführt, wie wenn man mit einer Nadel auf ein Objekt sticht“, erklärt Barowski. Ein Radarsignal in ein aussagekräftiges Bild umzuwandeln erfordert daher hohen Rechenaufwand. „Die Daten, die wir aufzeichnen, sind etwa so wie von einer Kamera, der die Linse zum Fokussieren fehlt“, vergleicht Barowski. Eigentlich punktförmige Objekte erscheinen in den Rohdaten zunächst in Bananen- oder Kreisform. Die Fokussierung erfolgt nachträglich durch die Signalverarbeitung im Rechner.
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