Wolkenkratzer auf der ganzen Welt wetteifern seit Jahrzehnten um Superlative. Das derzeit höchste Gebäude der Welt ist der 828 Meter hohe Burj Khalifa in Dubai. Durch statisch anspruchsvolle und teilweise physikalisch kreative Lösungen schaffen es selbst solche mehrere hundert Meter hohen Gebäude, extremen Belastungen standzuhalten – und sie teilweise zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Vom Winde umgeweht
Architekten haben einiges zu beachten, wenn sie neue Wolkenkratzer entwerfen – dazu gehört auch die Aerodynamik. In Küstenregionen sind beispielsweise starke Winde ein großes Problem. Um diesen standzuhalten, müssen die hohen Türme neben der vertikalen Stabilität auch gegen horizontale Kräfte gewappnet sein – im Extremfall könnten sie sonst durch diese zum Einsturz gebracht werden.
Nach US-amerikanischen Vorschriften darf sich ein Stockwerk auch bei einem Hurrikan um maximal 0,5 Prozent seiner Höhe seitlich verschieben. Bei einem 800 Meter hohen Gebäude wären das an der Spitze immerhin vier Meter Auslenkung. Das würde die Bewohner dieser Etagen ganz schön seekrank machen. Innovative Lösungen, dies zu verhindern, gibt es jedoch bereits.

Taipeh: Physikalisch ausgefuchste Gegenmaßnahme
Der Taipei 101 in Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan, ist wohl einer der höchstbelasteten Wolkenkratzer der Welt. Von 2004 bis 2007 war er das höchste Gebäude auf dem Planeten, sein Standort weist aber Extrembedingungen auf: Unter der Insel Taiwans schieben sich die Philippinische und die Eurasische Kontinentalplatte übereinander. Dadurch kommt es in Taipeh fast täglich zu Erdbeben. Zusätzlich fegen mehrmals im Jahr tropische Orkane über die Insel.