Eine weitere Idee zur experimentellen Überprüfung der Schleifen- Quantengravitation haben Oliver Winkler und Stefan Hofmann vom Perimeter-Institut auf der Loops 05- Konferenz vorgestellt: Sie widmeten sich den Auswirkungen, die eine gequantelte Raumzeit auf Quantenfluktuationen gehabt hat, als sich das sehr junge Universum noch exponentiell ausdehnte.
Dabei haben Winkler und Hofmann in einem stark vereinfachten Modell berechnet, dass sich das Frequenzspektrum dieser Quantenfluktuationen ständig verändert haben muss. Das würde sich heute immer noch in Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrundstrahlung auswirken.
Da der Effekt von der Größenordnung ein Prozent ist, könnte er mit dem geplanten Planck-Satelliten gemessen werden, der im Jahr 2007 starten wird. Falls das Modell zutrifft, ergäbe sich hier ebenfalls eine gute Chance, Vorhersagen der Quantengravitation experimentell zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Messungen ist von gewaltiger Tragweite. Sollte die Looptheorie stimmen, hat das weit reichende Konsequenzen, man müsste die Physiklehrbücher umschreiben.
Eine der Folgen: Die Welt ist diskret und nicht kontinuierlich. Man merkt es im Alltag nicht, aber in drastischen Situationen wie bei Schwarzen Löchern oder beim Urknall spielt das eine Rolle. Die Situation heute gleicht der zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts, als man noch nichts von der Quantenmechanik wusste. Aber die neue Theorie würde die bisherigen Regeln nicht komplett verdrängen, da sie nur in Extremfällen zum Ausdruck kommt. Wir benutzen ja heute auch noch die Newton’sche Mechanik, obwohl diese durch die Relativitätstheorie eigentlich überholt ist.
Stand: 16.06.2006