Das Weltraumteleskop ist im Prinzip ein ganz normales Spiegelteleskop. Seine außerordentliche Scharfsicht und Präzision verdankt es zum einen seiner Position weit über der störenden Atmosphäre, zum anderen aber der geschickten Kombination seiner optischen Instrumente.

Ein Teleskop, viele Augen
Das Bauprinzip von Hubble entspricht dem eines Cassegrain-Spiegelteleskops: Das einfallende Licht wird von dem 2,40 Meter großen, konkav gewölbten Primärspiegel reflektiert und so fokussiert, dass es auf einen gegenüberliegenden, kleineren Sekundärspiegel fällt. Dieser lenkt das Licht durch die zentrale Öffnung im Primärspiegel auf die Brennebene – den Bereich, in dem die optischen Instrumente liegen und die optischen Daten verarbeiten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Teleskopen wird bei Hubble nicht zwischen verschiedenen Instrumenten umgeschaltet. Stattdessen erhält bei ihm jedes optische Instrument einen festen Anteil des Lichts – sie können dadurch alle gleichzeitig aktiv sein und so verschiedene Daten des gleichen Objekts zu einem Zeitpunkt sammeln. Gerade dynamische Prozesse wie die Explosion eines Sterns lassen sich so besonders umfassend erforschen.
Der Spiegel
Der Primärspiegel ist das Herzstück des Weltraumteleskops – und war zugleich sein größtes Problem. Um ein scharfes Bild zu liefern, muss die Krümmung des Spiegels perfekt stimmen. Um das zu erreichen, wurde das Spezialglas ein Jahr lang so genau geschliffen, dass seine Oberfläche um nicht mehr als ein 800.000stel von der perfekten Kurve abweicht – würde man den Spiegel auf den Erddurchmesser vergrößern, entspräche das gerade einmal 18 Zentimetern.