HALO steht für High Altitude and Long Range Research Aircraft. Mit einer Reichweite von über 8.000 Kilometern und einer maximalen Flughöhe von 15 Kilometern ist dieses Forschungsflugzeug perfekt geeignet für die arktischen Messtouren. Ein modernes Verkehrsflugzeug wie der Airbus A320neo erreicht dagegen nur eine maximale Flughöhe von knapp zwölf Kilometern bei einer Reichweite von 3.200 Kilometern.

Messkampagne mehreren Flugzeugen
„Mit unserem Forschungsflugzeug HALO können wir hoch über den Wolken fliegen. Von dort aus vermessen wir diese und verfolgen die Bewegung der Warmluftmassen“, erläutert Silke Groß vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre. Während der HALO-Kampagne kamen an Bord der Flugzeuge vor allem Fernerkundungsinstrumente wie Radar und Lidar zum Einsatz. Mit ihnen untersuchten die Wissenschaftler, welche Arten von Wolken sich über dem kalten Arktismeer bilden, wenn dort Warmlufteinschübe eintreffen.
Unterwegs warf das Team an Bord von HALO zudem zahlreiche Messsonden aus großen Höhen ab. Diese sogenannten Dropsonden erfassten während des freien Falls Temperatur, Feuchte, Wind und Druck. Wind und Druck wurden auch von Sonden gemessen, die am Flugzeug angebracht waren. Die Daten lieferten ein gutes Bild von der meteorologischen Situation vor Ort.
Um Daten zu den Strahlungseinflüssen hoch über den Wolken zu sammeln, wurde der Polarflieger P6 mit Fernerkundungsinstrumenten ausgestattet und führte koordiniert direkt oberhalb seines „Artgenossen“ P5 Messflüge durch. Bei besonders interessanten Wettersituationen kamen Polarflieger und Forschungsflugzeuge HALO, FAAM und ATR gemeinsam zum Einsatz, um die Veränderung der atmosphärischen Strahlungsflüsse, den Temperaturanstieg und den Einfluss von Wolken zu untersuchen.