Das Kyoto-Protokoll sah eigentlich vor, dass die teilnehmenden Staaten bis zum Jahr 2005 schon einen „vorzeigbaren Fortschritt“ in der Reduktion ihrer Treibhausgas-Emissionen erreichen sollten. Wie es damit tatsächlich aussieht, hat Mitte November der erste umfassende Bericht des UN-Klimasekretariats zum Status der weltweiten Treibhausgasemissionen gezeigt – mit nicht wirklich ermutigendem Ergebnis.
{1l}
Der Bericht bilanziert die Treibhausgasemissionen von 40 Industrieländern und zwölf Entwicklungsländern im Rahmen der UN-Klimaschutzkonvention. Die frohe Botschaft dieser Auswertung: Die Industrieländer haben im Zeitraum von 1990 bis 2003 ihre Treibhausgasemissionen insgesamt um rund 5,9 Prozent gesenkt.
Die Schlechte: Die Auswertung der Länderbilanzen zeigt, dass an dieser Reduktion Staaten des ehemaligen Ostblocks überproportional starken Anteil hatten. So sank der Ausstoß klimaschädlicher Gase in Litauen um mehr als 66 Prozent, dicht gefolgt von Lettland, Estland, Bulgarien und der Ukraine. Auch Russland senkte um 38,5 Prozent. Doch auch diese scheinbar vorbildlichen Klimaschutzerfolge sind nicht von langer Dauer gewesen: Mit der Erholung der Wirtschaft in Osteuropa in den letzten zwei Jahren hat sich auch der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wieder erhöht.