Wenn ein intelligenter Roboterassistent ins „intelligente“ Haus zieht, gewinnt das Haus Hände und Beine und der Roboter neue Fähigkeiten. Für einen Probelauf war im März 2004 der mobile Roboterassistent Care-O-bot® II in das Wohnlabor des „inHaus“-Innovationszentrums für intelligente Haussysteme in Duisburg gezogen. Das erste „Probewohnen“ verlief vielversprechend.

Else Meier lässt sich auf ihr Sofa sinken. Etwas zu Trinken wäre nicht schlecht: „Care-O-bot: Bring mir bitte Orangensaft!““Ich überprüfe den Saftvorrat.“ Der Roboter nimmt Verbindung zur Küche auf. „Orangensaft nicht vorhanden. Bitte wählen Sie ein anderes Getränk“ Neben dem durchgestrichenen Symbol für Orangenaft erscheinen auf seinem abnehmbaren Touchscreen die Zeichen für Apfelsaft, Birnensaft und Wasser. Else Meier drückt auf „Apfelsaft“. Der Roboter bestätigt und fährt in die Küche, um das Gewünschte zu holen. Kurze Zeit später kommt er mit einem Glas und dem Saft zurück und stellt beides vor Else Meier auf den Couchtisch.
Else Meier ist eine fiktive Person. Den Roboter und das intelligente Haus, das den Inhalt seines Kühlschranks kennt, gibt es tatsächlich. „Care-O-bot®“ II ist eine Entwicklung des Fraunhofer IPA, Stuttgart, das intelligente Haus gehört zum Fraunhofer IMS, Duisburg. Im Moment sind solche Szenarien noch Zukunftsmusik, doch wenn es nach den Fraunhofer-Forschern geht, muss das nicht so bleiben.
Vor der Aktion steht die Planung
Bevor sich der Care-O-bot® II auf einen Befehl hin auf den Weg macht, plant er zunächst alle auszuführenden Schritte bis ins Detail. So beinhaltet beispielsweise Else Meiers einfacher Befehl „Bring mir Orangensaft“ ein ganze Anzahl von Einzelaktionen: Der Roboter muss nicht nur überprüfen, ob überhaupt noch Orangensaft im Haus ist und eventuell eine Alternative anbieten. Er muss auch in Erfahrung bringen, wo sich der Saft befindet, dorthin gelangen, Zimmer- und Schranktüren öffnen, das Getränk erkennen, greifen und transportsicher verstauen, ein Glas für den Saft nicht vergessen, das Glas orten, dort hin fahren … und schließlich Saft und Glas unbeschadet an der gewünschten Stelle absetzen.