Je exakter Astronomen die Hubble-Konstante bestimmen können, desto stärker nähern sie sich auch dem tatsächlichen Weltalter. Wenig erfreulich dabei ist der Umstand, dass für den begehrten Wert sowohl die Entfernung einer Galaxie wie auch deren Geschwindigkeit möglichst präzise bekannt sein müssen.
Wenn zumindest eine geeignete Methode existiert, können dann beispielsweise die Messgeräte verfeinert und die Zahl der beobachteten Objekte vergrößert werden, um zu besseren Ergebnissen zu gelangen. Und wenn dann unabhängige Methoden ein solches Resultat bestätigen, ist die Freude noch größer.
Die Geschwindigkeit, mit der sich eine Galaxie von uns entfernt, macht sich im Spektrum durch den Grad der Rotverschiebung bemerkbar. Die ausgesandten Lichtwellen werden verständlicherweise bei einem schnelleren Objekt stärker auseinandergezogen, da der jeweils nächstfolgende Wellenberg den von der Quelle zwischenzeitlich bereits wieder zurückgelegten größeren Weg erst einmal aufholen muss. Das ist der optische Dopplereffekt.
Ein Lichtstrahl, der die Erde von einem Quasar aus erreicht, muss auf seinem Weg zahlreiche Gaswolken in Galaxien und im Raum dazwischen pasieren. Diese primordialen WOlken filtern ganz bestimmte Farben aus dem aufgefächerten Licht der so fernen Quelle. Das dadurch entstehenden Absorptionsspektrum kann von STIS erfasst wrden, dem Bild-Spektrographen des Hubble-Teleskops. Mit seiner Hilfe sind Messungen der Dopplerverschiebung einzelner Wolken möglich, woraus Astronomen auf die jeweiligen Distanzen schließen können. Außerdem verrät die genaue spektrale Sondierung auch die Zusammensetzung der Gasmassen.
Wenn das Spektrum eine hohe Auflösung besitzt, lässt sich diese Wellendrift und damit die Geschwindigkeit zuverlässiger ermitteln. So eine Aufgabe ist bei den ferneren und lichtschwächeren Galaxien alles andere als leicht zu bewältigen.
Stand: 19.09.2001