Kugelsternhaufen zählen zu den ältesten Gebilden im Universum und stellen damit auch einen Indikator für das Weltalter dar. Im berühmten Hertzsprung-Russel-Diagramm (HRD) wird die Leuchtkraft von Sternen gegen ihre Farbe aufgetragen. Aus der Leuchtkraft geht die Masse hervor, aus ihr wiederum die Lebensspanne des Sternes – denn: Je massereicher er ist, desto schneller laufen die Kernreaktionen ab, er »lebt« verschwenderisch, altert und stirbt früh.
»Normale« Sterne wie die Sonne leben lange, zehn Milliarden Jahre und mehr, während die massereichen nach wenigen Millionen Jahren schon am Ende sind. Würden wir selbst viel länger leben, könnten wir die Entwicklung eines Sternes verfolgen und dabei beobachten, wie er sich im HRD langsam bewegt. Solange er stabil ist, befindet er sich auf dem Hauptast des HRD. Auf dieser Linie kann man auch das erreichbare Alter eines Sternes angeben. Gegen Ende seines Lebens verändert er sich physikalisch stark und verlässt die Hauptreihe. Das HRD eines Kugelsternhaufens zeigt viele Sterne rechts von ihr.
Ab einem bestimmten Punkt bricht dieser Ast einfach ab, denn die schwereren Sterne sind alle bereits »tot«. Aus solchen Beobachtungen lässt sich das Alter von Sternhaufen ermessen. Kugelsternhaufen sind nach heutigen Abschätzungen maximal rund 13 bis 17 Milliarden Jahre alt, was jeweils wieder Mindestalter für unser All liefert. Die Unsicherheit ist allerdings groß.
Stand: 19.09.2001