Der Mensch kam schon früh auf die Idee, Tiere nicht nur als Lieferant für Fleisch, Milch und andere Produkte zu nutzen, sondern sich von ihnen auch bei der Arbeit helfen zu lassen. So domestizierte der Mensch das Pferd bereits vor rund 5.000 Jahren – seitdem haben diese Huftiere uns buchstäblich durch die Geschichte gezogen und getragen.
Auch Esel wurden damals als Lasten- und Reittiere genutzt, wie Funde belegen. In Asien entwickelten sich zudem Elefanten zu „Packeseln“: Reliefbilder aus dem Indus-Tal deuten darauf hin, dass die kräftigen Dickhäuter dort mindestens ab etwa 3.500 vor Christus Lasten für den Menschen trugen.
Mehr als nur Transportmittel
Doch nicht nur als Transportmittel und Lastenträger bewährten sich tierische Helfer schon vor Jahrtausenden. So überbrachten Tauben bereits bei den alten Ägyptern und Sumerern Nachrichten. Und Hunde sind als Begleiter von Blinden wahrscheinlich seit der Antike bekannt. So findet sich auf einem Wandgemälde im altrömischen Herculaneum das Motiv eines Vierbeiners, der offenbar einem blinden Menschen beisteht.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Professionen für die Tiere hinzu. Selbst in industrialisierten Gesellschaften setzten Menschen später in vielen Bereichen auf ihre Fähigkeiten – ob bei der Drogenfahndung, bei Rettungseinsätzen oder für therapeutische Zwecke.
Singende Lebensretter
Sogar unter die Erde folgten die tierischen Helfer mitunter „ihren“ Menschen. So kamen im Bergbau nicht nur Ponys als Grubenpferde zum Einsatz. Ab dem frühen 20. Jahrhundert nahmen die Bergleute auch Kanarienvögel mit unter Tage – als Lebensretter. Denn die bunten Piepmätze reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel und giftige Grubengase. Hörten sie auf zu singen oder fielen gar von der Stange, diente dies den Arbeitern als Frühwarnung. Sie konnten sich dann noch rechtzeitig in Sicherheit begeben.
Die Vögel wurden längst durch moderne Messgeräte ersetzt. Doch viele Jobs werden bis heute von Tieren erledigt. Ihre Tätigkeit gilt inzwischen als so wichtig, dass Tierschützer sich Gedanken um ihre Arbeitsbedingungen machen und ihnen besondere Rechte einräumen wollen.