Prominente Opfer: Trilobiten
Ursachen: Meeresspiegelschwankungen, Klimawandel
Vor rund 590 Millionen Jahren, zu Beginn des Kambriums, war die Erde tropisch warm: Ein ganzjährig warmes, nährstoff- und mineralienreiches Meer umspülte den einzigen, noch völlig kahlen Kontinent des Planeten. Der Ozean war der eigentliche Ort des Lebens. Einzellige Algen und quallenähliche Weichtiere schwammen durch das Wasser, aalartige Conodonten schlängelten sich über den Meeresboden und wurmähliche Lebewesen wühlten sich durch den nahrungsreichen Schlamm.
Doninierend waren jedoch die Trilobiten, krebsähnliche Gliederfüßer, die als erste ein segmentiertes Außenskelett entwickelt hattten. Sie breiteten sich im Laufe der Jahrmillionen über fast die gesamte Erde aus und behielten diese Herrschaft, trotz mehrerer Rückschläge, über mehr als 50 Millionen Jahre.
Doch am Ende des Kambrium, vor 520 bis 505 Millionen Jahren, war es damit vorbei: Mehrfach hintereinander suchten ganze Aussterbewellen die Trilobiten und andere kambrische Meeresbewohner heim. Innerhalb von jeweils nur wenigen tausend Jahren verschwanden bis zu 80 Prozent aller Arten. Die Trilobiten sollten sich von diesem Mehrfachschlag nicht mehr erholen. Zwar Überlebten einige Arten, doch ihre vorherige Vormachtstellung erlangten sie nie wieder.
Auslöser dieses Untergangs war vermutlich eine plötzliche Abkühlung des Klimas, ausgelöst durch den allmählichen Zerfall des Riesenkontinents. Diskutiert werden aber auch Schwankungen des Meeresspiegels, die die weiten Flachwasserzonen abrupt schrumpfen ließen.
Nadja Podbregar
Stand: 20.02.2002
20. Februar 2002