Planetare Nebel entstehen durch gewaltsame Ereignisse im Kosmos. Für diese gibt es alle denkbaren Varianten. Angefangen vom gemächlichen Wabern alter roter Sterne, die einst in der Kategorie „G“ die Hauptreihe des Hertzsprung-Russel-Diagramms besiedelten und nun am Ende ihrer Tage, bei den Roten Riesen angelangt, wie blubbernder Pudding Materie in den Raum hinaus ploppen, bis hin zur Urgewalt von Supernova-Explosionen, die in Katastrophen galaktischen Ausmaßes ganze Milchstraßenarme erschüttern. Allen ist gemeinsam, dass sie Materie in den Raum emittieren, die wir später als
„Planetare Nebel“ bezeichnen.
Bis vor kurzem gingen die Astronomen davon aus, dass diese Objekte ihren Ursprung in aller Regel in Masse-Emissionen von Einzelsternen haben. Wenn das stimmt, dann liegt die Vermutung nahe, dass diese Nebel dieselbe Form wie ihre Ursprungsobjekte haben. Dass sie also kugelförmig sind. Die Beobachtung zeigt aber, dass das nur sehr selten der Fall ist. Tatsächlich weisen die meisten Planetaren Nebel ausgeprägte Wellen, Zacken und Ausbuchtungen auf, manchmal begleitet von strahlenförmigen Strukturen.
Die Tatsache aber, dass nur die wenigsten Planetaren Nebel sphärische Gestalt haben, wurde mit allerlei störenden Einflüssen erklärt. Unter den „Mainstream-Astronomen“ war es bislang gängige Lesart, die ungewöhnliche Morphologie werde dadurch hervorgerufen, dass diese Einzelsterne entweder außerordentlich schnell rotieren oder gewaltige Magnetfelder haben, die ihrerseits wieder das Produkt einer schnellen Rotation wären. In das Bild passte allerdings nicht, dass genau die Sterne, welche für gewöhnlich Planetare Nebel erzeugen, aufgedunsene Giganten sind, die allein schon wegen ihrer schieren Größe gar nicht zu schneller Rotation fähig sind. Trotz dieser Widersprüche: Es blieb bei der herrschenden Ansicht, dass sich Planetare Nebel in aller Regel aus Einzelsternen bilden.
Stand: 27.08.2004