Als trügerisch erwiesen hat sich mittlerweile die Hoffnung, dass Staudämme Überschwemmungen und die damit verbundenen zum Teil gigantischen Sach- und Personenschäden verhindern können.
Zwar werden die regulären, jahreszeitlich bedingten Flutwellen durch die großen Speicherreserven der Dämme meist gut kanalisiert; bei außergewöhnlich starken Flutwellen jedoch, die weltweit an vielen Flüssen immer wieder vorkommen, gelangen auch diese Absperrbauwerke an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
So haben chinesische Experten errechnet, dass selbst das zukünftige „Wunderwerk der Technik“, der gewaltige Drei-Schluchten-Damm, die Flutkatastrophe von 1954, nicht verhindert hätte – mehr als 35.000 Menschen ertranken durch das Hochwasser. Zu gewaltig waren die Wassermassen, die damals Richtung Tal donnerten.
Immer wieder kommt es deshalb auch vor, dass Staudämme von den plötzlich heranrauschenden Wassermassen überspült werden oder durch den gewaltigen Druck der Fluten brechen. Die Menschen am Unterlauf der Flüsse, die sich vor dem Hochwasser in Sicherheit wiegen, sind dann den Wassermassen schutzlos ausgeliefert und die Sach- und Personenschäden in der Region steigen auf Rekordwerte.
Und gegen eine Flutwelle die aus Zuliefererflüssen unterhalb des Staudamms stammt, kann auch die dickste Mauer nichts ausrichten…
Stand: 13.11.2000