Dass es Vulkanoide geben muss, wird auch von anderer Stelle bestätigt. Professor Gerhard Neukum von Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum für Planetenerkundung in Berlin sagt: »Man weiß, dass es zwischen Merkur und Sonne Objekte geben muss. Dies kann man aufgrund der Kraterverteilung von Merkur sagen, die ja durch Einschläge von Gesteinsbrocken verursacht wurden.«
Ob es sich aber dabei um Asteroiden handelte, deren stark elliptische Bahnen die Merkurbahn kreuzen oder um richtige Vulkanoide mit Umlaufbahnen innerhalb des Merkurorbits, kann man bisher nicht beurteilen. »Wir wissen nur, dass Objekte innerhalb der Merkurbahn sein können «, sagt Neukum, »allerdings sind die meisten Bahnen nur für einige Millionen Jahre stabil.«
Vulkanoide sind die kleinen Geschwister jenes hypothetischen Planeten, der vor 140 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Damals berechnete der französische Astronom Urbain Jean Joseph Le Verrier, dass es zwischen Merkur und Sonne einen weiteren Planeten geben muss. Le Verrier war damals sehr bekannt, weil aufgrund seiner Daten der deutsche Astronom Johann Gottfried Galle am 23. September 1846 den Planeten Neptun entdeckte. Und noch bevor der neue Planet innerhalb des Merkurorbits gefunden wurde, taufte ihn Le Verrier auf den Namen »Vulkan«.
Stand: 30.09.2001