
Die Algen gehören zu den ältesten pflanzlichen Organismen der Erde. Ihr Lebensraum ist das Wasser, nur selten sind sie an Land anzutreffen. Bei dem fälschlicherweise oft als Moos bezeichneten grünen Überzug an den Wetterseiten der Bäume handelt es sich zum Beispiel um Algen. Einige Arten leben an Land in Symbiose mit Pilzen und bilden die Gruppe der Flechten.
Alle Algen besitzen chlorophyllhaltige Plastiden, mit denen sie Photosynthese betreiben können. Neben dem Chlorophyll („Blattgrün“) enthalten sie noch andere Farbstoffe, die ihnen je nach Zusammensetzung verschiedene Färbungen verleihen, nach denen sie unterteilt sind: Grünalgen, Rotalgen, Braunalgen und Blaualgen. Die Blaualgen gehören dabei genau genommen nicht zu den Algen, sondern sind viel näher mit den Bakterien verwandt, weshalb sie auch als Cyanobakterien bezeichnet werden.
Besonders beeindruckend ist die Vielgestaltigkeit der Algen. Das Spektrum reicht von wenigen Mikrometern großen Einzellern bis hin zu mehreren Metern großen Makroalgen, den so genannten Tangen. Die winzigen Mikroalgen leben vorwiegend im Plankton der Gewässer, dass heißt frei schwebend ohne selbstständige Fortbewegung. Zum Plankton gehören einerseits kleine Tiere, das Zooplankton, und zum anderen die Algen, das Phytoplankton. Vermehren sich die Mikroalgen sehr stark, bekommt das Wasser eine grünliche Farbe, eine „Algenblüte“ entsteht. Natürlich blühen Algen nicht wirklich, es handelt sich einfach nur um ein verstärktes Wachstum.
Die Tange bestehen aus vielzelligen Vegetationskörpern, die bis zu 70 Meter lang sein können. Sie ähneln den Geweben höherer Pflanzen und zeigen bereits eine Differenzierung, aber Spross, Wurzel und Blatt, die Grundorgane der Gefäßpflanzen, lassen sich nicht unterscheiden. Die Zellwände enthalten nur wenig oder gar keine Zellulose, die bei den Landpflanzen für die nötige Stabilität sorgen. Sie bilden vielmehr Polysaccharide, komplexe Zuckermoleküle, die sehr zugfest sind, aber die Algen ohne den Auftrieb des Wassers in sich zusammen sinken lassen.