Zoologie

Kletterbeutler Koala

Ein lebender Teddybär

Sie sehen aus wie lebendige Plüsch-Teddys, riechen nach Eukalyptusbonbons und jeder kennt sie. Die Koalas repräsentieren eine sehr eigentümliche Gattung innerhalb der Kletterbeutler. Ihr charakteristisches Erscheinungsbild eines Teddybären macht sie zu den vielleicht beliebtesten Beuteltieren.

Spezialisten in den Bäumen

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Die Koalas sind voll und ganz an ein Leben in den Bäumen angepaßt. Nicht nur ihre Hände sind zu Greifzangen umgestaltet, mit denen sie sich vorzüglich im Geäst festhalten können, auch die Ernährung ist auf Eukalyptusbätter spezialisiert. Die Koalas bevorzugen nicht nur bestimmte Eukalyptusarten, sondern machen auch noch Unterschiede zwischen verschiedenen jahreszeitlich abhängigen Reifegraden der Blätter und dem damit verbundenen Gehalt an ätherischen Ölen, die für sie lebensnotwendig sind.

Dies ist auch der Grund, warum es bisher so selten gelungen ist, die Tiere in Zoos außerhalb von Australien zu halten. Werden die Koalas gezwungen, Blätter anderer Reifegrade zu fressen, tritt nicht selten eine tödliche Vergiftung ein.

Kletterndes "Eukalytusbonbons"

Bedingt durch diese einseitige Ernährung riechen die Koalas wie Eukalytusbonbons, da sie die ätherischen Öle über die Haut abgeben. Da die Blätter sehr viel Wasser enthalten, brauchen die Tiere keine zusätzliche Wasserquelle. Daher kommt auch ihr Name, der in der Sprache der australischen Ureinwohner soviel bedeutet wie: "Trinkt nichts".

Koalas brauchen nach der Geburt sehr lange, bis sie auf sich allein gestellt überleben können. Nachdem der halbjährige Aufenthalt der Jungen im mütterlichen Beutel beendet ist, schleppt die Mutter das Junge noch weitere zwölf Monate huckepack mit sich herum. Oft sieht man auch Tiere, an denen sich zwei Junge festgeklammert haben. Am Ende sind die Jungen, die immer noch nicht völlig selbständig sind, fast so groß wie die Mutter selber.

Ernährungshilfe Blinddarm

Auch bei der Ernährung der Jungen gibt es eine Besonderheit. Um die Eukalyptusblätter verwerten zu können, haben Koalas einen extrem langen Blinddarm. Hier spalten besondere Bakterien die Blätter auf. Wenn die Jungtiere anfangen, den Beutel der Mutter zu verlassen und ihre Ernährung von Milch auf Blätter umstellen, nehmen sie von der Mutter eine bestimmte Nahrung auf, die aus einer speziellen Form von Kot besteht. Hierdurch gelangen die für die zukünftige Blatternährung notwendigen Mikroorganismen von der Mutter in den Darm der Jungtiere.

Das Fell der Koalas schützt die lichtempfindlichen Tiere vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne. Die Haut schüttet dabei ein Drüsensekret aus, das Lichtstrahlen bestimmter Wellenlänge verschluckt. Dieses Sekret verleiht den Koalas auch den bekannten bläulichen Glanz.

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Stand: 06.10.2006

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Huckepack „Down under“
Beuteltiere in Australien

Am Anfang war das Opossum
Evolution der Beuteltiere

Die Fortpflanzung
Was macht ein Beuteltier zum Beuteltier?

Mit großen Sprüngen
Känguru ist nicht gleich Känguru

Nische in Down Under
Kängurus und ihre Verbreitung

Kletterbeutler Koala
Ein lebender Teddybär

Gejagt und unfruchtbar
Der Leidensweg der Koalas

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Artenvielfalt der Beuteltiere

Von wegen nur Blätter...
Ernährung der Beuteltiere

Spitzmaus mit Hasenlöffeln
Kaninchennasenbeutler

Fly away...
Die Flugbeutler

Ein wilder Räuber
Der Beutelteufel

Morgen schon verschwunden?
Viele Beuteltiere sind stark bedroht

Ein Biber mit Schnabel
Auch ein Beuteltier?

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