Neben den typischen Symptomen von posttraumatischen Belastungsstörungen – wie Flashbacks und dem Meiden von dem Trauma ähnelnden Situationen – beeinflusst eine PTBS auch das Gehirn und den Alterungsprozess der Betroffenen.

Fehlende Zusammenarbeit im Gehirn
Bei einer PTBS ist der Verarbeitungsprozess im Gehirn gestört. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Amygdala: Bekommt diese Hirnregion beispielsweise Nervensignale von den Augen, die eine akute Gefahr sehen, erkennt sie eine bedrohliche Situation und warnt den Körper, damit dieser eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslösen kann. Ist die Gefahr vorüber, sendet die Amygdala erneut Signale aus, um den Körper wieder entspannen zu lassen. Bei Menschen mit einer PTBS ist die Amygdala überaktiv und reagiert bereits auf Situationen, die dem ursprünglichen Trauma nur vage ähneln.
Mit der Amygdala zusammen arbeitet der Hippocampus. Diese Region des Gehirns organisiert neue und alte Erinnerungen und legt fest, wo im Gehirn die Erinnerungen gespeichert werden, um sie bei Bedarf abzurufen. Passiert ein traumatisches Ereignis, wird das Gehirn jedoch mit Stresshormonen überflutet und der Hippocampus kann nicht mehr richtig arbeiten. Zwar speichert die Amygdala die traumatischen Eindrücke wie beispielsweise Gerüche und Geräusche, jedoch ist der Hippocampus nicht mehr in der Lage, diese Eindrücke ordnungsgemäß zu verarbeiten.
Infolgedessen reagiert die Amygdala über, wenn das Gehirn zu einem späteren Zeitpunkt erneut mit einem dem Trauma ähnlichen Reiz konfrontiert wird. Eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion wird ausgelöst, obwohl keine Gefahr besteht.