Um die Frage nach dem Ursprung der Marsmonde Phobos und Deimos zu klären, aber auch, um generell die Rolle kleiner Körper bei der Entwicklung der Planeten zu verstehen, hilft nur eine Raumsonde. An diesem Punkt setzt die Mission Martian Moons eXploration (MMX) der japanischen Weltraumorganisation JAXA an. Beteiligt sind auch NASA, ESA, die französische Raumfahrtagentur CNES und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Ziel der der MMX-Mission ist es, die beiden Marsmonde zu besuchen und zu klären, wie und wo sie entstanden sind. Der Start ist für das Jahr 2026 geplant. Die Raumsonde soll nach dem Erreichen des Mars zunächst in einer Umlaufbahn um den Planeten einschwenken und die die beiden Marsmonde von dort aus untersuchen. Anschließend wechselt sie in einen Quasi-Orbit um den Marsmond Phobos.
Dort wird die MMX-Muttersonde im Jahr 2027 den mitgeführten deutsch-französischen MMX-Rover absetzen. Er soll in freiem Fall auf Phobos landen und sich anschließend selbstständig aufrichten. Ist das geschafft, wird er der erste Rover sein, der auf einem kleinen Körper unter extrem geringer Schwerkraft rollt. Die Mission soll außerdem Proben von der Oberfläche des Phobos nehmen, die von der Rückholeinheit der MMX-Mission im Jahr 2029 zur Erde zurückgebracht werden.
Ein Rover im Reinraum
Doch bis dahin ist noch einiges zu tun – unter anderem im beim französischen Weltraumforschungszentrum CNES in Toulouse, wo der MMX-Rover gebaut und getestet wird. Eine Glasscheibe ähnlich der Größe eines riesigen Flachbildfernsehers gibt den Blick in den Reinraum des Zentrums frei. In der Mitte aufgebaut und umsorgt liegt der gerade einmal 25 Kilogramm leichte MMX-Rover. Noch ohne Solarpanels ist er etwa so groß wie eine Getränkekiste.