In der Science-Fiction sind Wurmlöcher eine Art Tunnel durch den Kosmos – eine Abkürzung durch das normale Gefüge der Raumzeit. Sie ermöglichen es Raumschiffen, ferne Ziele und sogar Paralleluniversen nahezu instantan zu erreichen – weit schneller, als es selbst der „Warp-Antrieb“ könnte.

Abkürzung durch die Raumzeit
So lässt der Physiker Carl Sagan seine Heldin Ellie Arroway im Roman „Contact“ durch ein ganzes Netz solcher Wurmlöcher reisen, die einst von einer fortgeschrittenen außerirdischen Zivilisation konstruiert worden sind. In Science-Fiction-Serien wie „Star Trek – Deep Space Nine“ spielt ein Wurmloch sogar die zentrale Rolle als umkämpfte Passage in einen fernen Quadranten der Galaxie. Und auch Sprünge durch die Zeit sollen durch diese Gebilde möglich sein.
Aber wie? Gängiger Vorstellung nach sind Wurmlöcher eine Verbindung, die die normalen Beschränkungen des Raumzeit-Gefüges und der für uns sichtbaren Dimensionen umgehen kann. Das einfachste Analog dazu ist ein Blatt Papier als zweidimensionale Repräsentation der Raumzeit. Biegt man dieses Papier nun einmal um 180 Grad und bohrt einen Strohhalm durch beide Blätter, dann kann der Strohhalm zwei eigentlich entfernte Punkt auf kurzem Wege miteinander verbinden – wie ein Wurmloch.
Von der Singularität…
Im realen Kosmos könnte es ebenfalls solche über die für uns erfassbare Ebene der Raumzeit hinausreichenden Verbindungen zwischen entfernten Punkten geben. Dies allerdings ist nur dort möglich, wo extreme Kräfte das Raumzeit-Gefüge durchbrechen, wie beispielsweise an einem Schwarzen Loch. Gängiger Theorie nach ist die Schwerkraft eines solchen Gebildes so stark, dass sie ein Loch in die Raumzeit reißt. Sie erzeugt eine physikalische Singularität, einen Zustand, der mit klassischen Gleichungen nicht mehr zu beschreiben ist.