Das Herz ist der wichtigste Muskel im menschlichen Körper – und der will gut gepflegt werden. Denn erkrankt das Herz, drohen schwere Leiden. Nicht selten enden sie tödlich: Gemessen an der Zahl der absoluten Todesfälle sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die gefährlichsten Krankheiten des 21. Jahrhunderts. 18 Millionen Menschen kosteten Abnutzungserscheinungen und Defekte des Pumporgans allein 2015 das Leben. Weltweit sind sie demnach für ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich, wie eine aktuelle Studie belegt.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wären allerdings mehr als die Hälfte dieser Fälle durch Prävention vermeidbar. Zwar können auch genetische Dispositionen oder Virusinfektionen Herzleiden verursachen. Oftmals gehen die Erkrankungen jedoch auf einen ungesunden Lebenswandel zurück: Rauchen, Stress, fettreiche Ernährung und mangelnde Bewegung erhöhen das Risiko für Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck – Faktoren, die auf Dauer das Herz belasten und die Blutgefäße schädigen. Zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen gehören dabei Verengungen der Herzkranzgefäße, Herzmuskelschwäche sowie Herzrhythmusstörungen.
Schlagrhythmus aus dem Takt geraten
Von Herzrhythmusstörungen sprechen Mediziner, wenn der normale Rhythmus des Herzschlags gestört ist. Sie unterscheiden zwischen einer zu langsamen Schlagfolge, der Bradykardie, und einem zu schnellen Takt, der Tachykardie. Schnelle Herzrhythmusstörungen können sowohl im Vorhof als auch in der Herzkammer auftreten.
Das sogenannte Kammerflimmern ist dabei besonders gefährlich. Die Herzkammer zieht sich in diesem Fall so schnell zusammen, dass kaum noch Blut in den Kreislauf gelangt – mitunter bis zu 300 Mal in der Minute. Vorhofflimmern ist im Gegensatz dazu zwar nicht akut lebensbedrohlich. Die Momente, in denen das Herz aus dem Takt gerät und mit über 100 Schlägen pro Minute rast, sind für die Betroffenen allerdings extrem unangenehm. Langfristig erhöht das Vorhofflimmern vor allem bei älteren Patienten zudem das Risiko für einen Schlaganfall.