Menschen, die einsam sind, entwickeln häufiger depressive Symptome. Doch die tatsächliche oder gefühlte soziale Isolation kann nicht nur psychische Leiden fördern und bei Kindern die Entwicklung stören. Auf Dauer ergeben sich mitunter sogar handfeste körperliche Auswirkungen. „Einsamkeit und soziale Isolation gehören zu den bedeutendsten Risikofaktoren für eine schlechte Gesundheit und einen frühen Tod“, sagt Emily Lindsay von der University of Pittsburgh.

Anfälliger für Infektionen und Co
Studien belegen, dass chronisch einsame Menschen schlechter schlafen, gestresster sind und Krankheitssymptome als schlimmer empfinden. „Wer sich einsam fühlt und erkältet ist, fühlt sich schlechter als weniger einsame Kranke“, erklären Chris Fagundes von der Rice University in Houston und seine Kollegen.
Darüber hinaus steigt durch die Einsamkeit tatsächlich auch das Risiko, überhaupt krank zu werden. Dieser Zusammenhang zeichnet sich unter anderem für Herz-Kreislauf-Leiden und bestimmte Infektionskrankheiten ab. Außerdem scheinen Betroffene sogar schneller zu altern.
Einsamkeit schwächt das Immunsystem
Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Einerseits könnte der schlechtere Gesundheitszustand einsamer Menschen an bestimmten Verhaltensmustern liegen: Wer sich einsam fühlt, zieht sich vielleicht mehr zurück, ist weniger körperlich aktiv und bekämpft die innere Leere mit „tröstendem“, aber ungesundem Essen.