vor rund 65 Millionen Jahren
Ausmaß: Bis zu 75 Prozent aller meeresbewohnenden Gattungen, 18 Prozent aller landlebenden Wirbeltiere
Prominente Opfer: Dinoaurier
Ursachen: Klimawandel, Meteoriteneinschlag, Vulkanismus oder alles drei
Vom Beginn des Jura bis zum Ende der Kreidezeit war es vor allem eine Tiergruppe, die das Leben auf der Erde prägte: Die Dinosaurier. Mächtige pflanzenfressende Riesen wie der bis zu elf Meter lange Triceratops durchstreiften die urzeitlichen Wälder, behende Schnabeldrachen oder Hadrosaurier liefen und sprangen über die offenen Flächen und die gewaltigen Tyrannosaurier, die „Löwen der Kreidezeit“, jagten nach Beute.
Die Dinosaurier brachten mit dem Tyrannosaurus nicht nur die größten Landraubtiere aller Zeiten hervor, sie entwickelten vermutlich auch bereits ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten. Als Fossilien erhaltene Nester mit Dinosauriereiern zeugen davon. Während die Dinosaurier an Land die unangefochtenen Herrscher waren, machten im Meer die echten Knochenfische, die Vorfahren der meisten heutigen Fischarten, eine explosionsartige Entwicklung durch. Innerhalb kurzer Zeit vervielfachte sich ihre Artenzahl und sie eroberten alle Bereiche des Meeres, der Flüsse und Seen für sich.
Auch im Pflanzenreich begann eine bislang eher unauffällige Gruppe, sich mehr und mehr auszubreiten – die Angiospermen, die Vorfahren der heutigen Blütenpflanzen. Beherrschten im Jura und in der frühen Kreidezeit noch die Nadelbäume und Farne das Bild, hatten in der Oberkreide die Laubbäume, Kräuter und Büsche den Wettlauf um Licht und Nahrung bereits für sich entschieden.
Als die Dinosaurier starben…
Doch vor rund 65 Millionen Jahren bereitete die vielleicht bekannteste globale Katastrophe der Ära der Dinosaurier und gleichzeitig dem gesamten Erdmittelalter ein jähes Ende. Ihre Berühmtheit erlangte sie weniger durch ihr Ausmaß, obwohl sie immerhin 85 Prozent aller Arten weltweit vernichtete, als vielmehr durch die Prominenz ihrer Opfer. Sie löschte einige der faszinierendsten Tiergruppen der Kreidezeit, darunter Dinosaurier, Flugsaurier und viele marine Reptilien, restlos aus. Auch die Ammoniten, die die vier vorangegangenen Aussterben jeweils knapp überlebten, schafften es diesmal nicht.
Fast alle größeren landlebenden Wirbeltiere waren vom Aussterben betroffen, Krokodile, Großechsen, Schildkröten, Vögel und nicht zuletzt die Säugetiere überlebten jedoch. Die Frage, woran und warum die Dinosaurier starben, sorgt nach wie vor für heftige Debatten. In der Diskussion sind einerseits der Einschlag eines zehn Kilometer großen Meteoriten andererseits aber auch ein langanhaltender Vulkanismus, ausgehend vom indischen Dekkan-Trapp-Plateau. Doch auch Klimawandel und andere Hypothesen wurden lange Zeit diskutiert…
Nadja Podbregar
Stand: 20.02.2002