Betrachtet man die Argumente der „Klimaskeptiker“, fällt auf, dass ihre Kritik auf ganz unterschiedlichen Ebenen ansetzt: Die einen bezweifeln schon die Korrektheit der Temperaturmessungen und damit auch meist die Existenz einer wie auch immer gearteten Klimaerwärmung. Zu ihnen gehören auch der Klimatologe Douglas Hoyt oder der vor allem im Internet sehr umtriebige John Daly.
Andere, wie die Global Climate Coalition und andere vor allem wirtschaftlich motivierte Gruppierungen, halten zwar die Messungen im Großen und Ganzen für korrekt, bemängeln aber die Unsicherheit der darauf basierenden Modelle und Prognosen und halten sie für zu ungenau, um eindeutige Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Wieder andere halten eine globale Erwärmung durchaus für wahrscheinlich, kritisieren aber die Interpretation der Daten: Im Gegensatz zum IPCC sehen sie keinen Zusammenhang zwischen steigender Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre und Temperaturanstieg. Sie favorisieren eher natürliche Ursachen und sehen die Erwärmung als Teil eines normalen Klimazyklus. Dazu gehören der amerikanische Buchautor Fred Singer und der deutsche Geologe und ehemalige Leiter des Geologischen Landesamtes von NRW, Peter Neumann-Mahlkau.
Und zu guter Letzt gibt es tatsächlich auch einzelne Gruppierungen, darunter die Greening Earth Society, die sowohl den Klimawandel als auch seine anthropogene Ursache mehr oder weniger akzeptieren, darin aber nur Positives entdecken können. Das zusätzliche CO2 in der Atmosphäre ist, so behaupten sie, nicht Fluch sondern sogar Segen, da es das Pflanzenwachstum anregt und so höhere Erträge garantiert. Und auch für die Tierwelt sei das dann ja nur von Vorteil – kurzum, der Klimawandel könnte geradezu paradiesische Zustände bescheren – wenn man ihm nur freien Lauf lassen würde…
Stand: 20.04.2002