Eine Ausgrabung bedeutet immer auch eine kontrollierte Zerstörung des archäologischen Kontextes. Deshalb muss jedes Detail der Funde und ihrer Umgebung akribisch beschrieben werden. Auch in Pergamon haben dabei Tablets oder Laptops die früher handschriftlich geführten Tagebücher längst ersetzt.
Alle Informationen, ob Text, Fotos, Zeichnungen oder Koordinaten, werden in Field Desktop (iDAI.field), einer speziellen Datenbank, zusammengeführt und miteinander verknüpft. Diese Open Source-Software ermöglicht dank cloudbasierter Speicherung und Synchronisation gemeinsames Arbeiten und Forschen – jederzeit und überall.

Keramikscherben unterm Laserscanner
Zu den häufigsten archäologischen Funden vor Ort gehören Keramikscherben. Um sie besser verstehen und einordnen zu können, werden unter anderem detailgetreue Zeichnungen angefertigt. Während über Jahrzehnte hinweg jedes Fragment solcher Scherben mit Bleistift, Zeichenkamm, Radiusschablone und Schieblehre aufwendig aufs Papier gebracht und anschließend digitalisiert werden musste, kommt seit einigen Jahren auch in diesem Bereich modernste Technologie zum Einsatz.
Mit einem Laser-Aided-Profiler, einem speziellen Laserscanner, können Keramikfragmente in wenigen Minuten präzise gescannt und in maßstabsgetreue Zeichnungen übersetzt werden. Besonders bei zeitlich begrenzten Forschungskampagnen oder großen Fundmengen bedeutet diese Technologie einen großen Effizienzfortschritt.