Es brüllt, kreischt, zwitschert und grummelt: Nicht nur wir Menschen produzieren im Alltag eine Menge von Geräuschen. Auch das Tierreich ist mitunter ganz schön laut – doch welches Tier ist das lauteste? Definitiv zu den Anwärtern auf die ersten Plätze gehören die großen Säuger der Meere. Die Rufe der Blauwale erreichen einen Schalldruckpegel von 188 Dezibel, die Klicklaute der Pottwale tönen sogar mit bis zu 230 Dezibel durchs Wasser.

Laute „Pistolenschüsse“
Doch diesen Riesen machen gepanzerte Winzlinge ernsthafte Konkurrenz. Die nur wenige Zentimeter großen Pistolenkrebse (Alpheidae) sind für die ohrenbetäubenden Knalllaute berühmt, die sie mit ihren Scheren erzeugen. Diese dienen dazu, mit Artgenossen zu kommunizieren, Feinde zu warnen oder Beute schlagartig außer Gefecht zu setzen.
Ein „Pistolenschuss“ der auch Knallkrebse genannten Garnelen kommt auf 200 bis 250 Dezibel. Das ist allerdings nicht das einzige Beeindruckende daran: Bei dem Krach geht es auch im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Implodiert die dampfgefüllte Blase, die sich beim Scherenknallen bildet, entstehen neben dem lauten Knall ein Lichtblitz und örtliche Temperaturen von mehr als 4.700 Grad.
Ein lärmender Winzling
Ebenfalls rekordverdächtig sind die Laute eines weiteren Winzlings: Micronecta scholtzi ist eine nur rund zwei Millimeter lange Ruderwanze – und das lauteste Tier im Verhältnis zur Körpergröße. Die Männchen dieser im Wasser lebenden Insekten reiben geräuschvoll ihren Penis über die geriffelte Haut an ihrem Bauch, um potenzielle Partnerinnen zu beeindrucken.