Ein gewisse Menge der Erdwärme wird als Wärmestrom gleichmäßig an die Atmosphäre abgegeben. Die Wärme kann aber vor allem in den Regionen mit geothermischen Anomalien auch zum Teil recht nah an der Erdoberfläche „gespeichert“ werden. Für die Nutzung dieser Erdwärme unterscheidet man je Speicherform – Gestein oder Wasser – und in Abhängigkeit von der Temperatur folgende geothermische Lagerstätten:
In vulkanisch aktiven Regionen sind heiße Lavavorkommen zu finden. In den Lavaflüssen und Lavaseen betragen die Gesteinstemperaturen bis zu 1200°C.
In Heißdampflagerstätten (Fumarole, Soffione) wird durch einen magmatischen Körper Grundwasser aufgeheizt, sodass sich Heißdampf bildet. Eine impermeable Schicht über dieser Dampflagerstätte lässt diesen Dampf nicht entweichen.
Auch in Heißwasservorkommen wird Wasser in einer porösen Gesteinsschicht, Aquifere genannt, durch einen magmatischen Körper erwärmt. Durch den enormen Wasserdruck, der auf dem Aquifer lastet, bleibt das Wasser trotz hoher Temperaturen im flüssigen Zustand.
Der Wasserkreislauf wird durch den natürlichen Auftrieb (Konvektion) des heißen Wassers angetrieben. Über dem Aquifer befindet sich Gestein mit niedriger Permeabilität. Wasser dringt nur in begrenzten Bereichen nach oben. Das Heißwasser kann in Form von heißen Quellen und Geysiren zutage treten.
Bei Aquiferen mit Temperaturen unter 100°C spricht man von Warmwasserreservoiren, wie sie vor allem in Island und Frankreich zu finden sind.
An jedem Ort der Erde befindet sich in circa fünf Kilometer Tiefe trockenes, heißes Gestein, sogenannte „Hot Dry Rocks“.
Stand: 23.09.1999