{1r}Heute morgen um kurz nach zehn Uhr hieß es in Walvisbaai (Namibia) „Leinen Los“ für die Meteor und ihre internationale Besatzung. Begleitet von den Lotsen und jeder Menge Quallen um uns herum, beginnt nun unsere sechswöchige Forschungsfahrt, die uns von hier aus Richtung Norden zum Kongobecken führen wird. Zum Auslaufen tummeln sich natürlich alle Wissenschaftler an Deck, bewaffnet mit ihren Kameras, um den Beginn der Reise und die letzten Blicke aufs Land zu genießen.
Für viele ist es das erste Mal auf einem Forschungsschiff, aber ich denke auch für die alten „Seehasen“ ist es immer wieder der Aufbruch in ein neues Abenteuer. Verabschiedet werden wir von ein paar Seehunden, die hin und wieder ihren Kopf aus dem Wasser strecken, sowie einer großen Schildkröte, die plötzlich auf der Backbordseite auftaucht, um Luft zu holen, aber genauso schnell auch wieder verschwindet.
Neulinge und alte Hasen gemeinsam unterwegs
Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe, die mit dem Forschungsschiff Meteor am 17. Juli aus Walvisbay ausläuft, könnte kaum unterschiedlicher sein: 30 Studenten, Techniker, Doktoranden, Postdocs und Wissenschaftler aus mehr als sechs verschiedenen Instituten und Ländern; alte Hasen mit mehr als 30 Forschungsfahrten und völlige Neulinge, die noch nicht mal einen Tag auf See verbracht haben. Und dazu eine Crew von 32 Mann Besatzung, ohne die nichts von all dem möglich wäre. Fahrtleiterin ist Antje Boetius. Die Mikrobiologin leitet seit 2003 die Max-Planck-Forschungsgruppe „Mikrobielle Habitate“ und ist darüber hinaus Professorin an der privaten Jacobs University in Bremen.
Ziel Westafrika
M76/3b lautet die Kurzbezeichnung für die gemeinsame Ausfahrt der Forscher vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (Marum), dem Alfred-Wegener-Institut, dem französischen Forschungsinstitut Ifremer, der Universität Paris sowie der belgischen Universität Gent. Ihr Ziel ist die Westküste Afrikas. Hier hoffen die Meeresforscher mit dem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug Quest-4000 des Marum neue Einblicke in die bizarre Fauna der Gas- und Fluidquellen am westafrikanischen Kontinentalrand zu gewinnen.
Christina Beck / MaxPlanckForschung / Expeditions-Blog
Stand: 27.02.2009