Einer der ersten Roboter, die in dem neuen Labor für Mensch-Roboter-Interaktion des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg geprüft werden, ist LISA. An dem Life-Science-Assistenzroboter arbeiten IFF-Forscher gemeinsam mit sieben Partnern aus Wissenschaft und Industrie. Das Projekt wird vom BMBF gefördert. LISA soll künftig in Laboren von Biotechnologieunternehmen arbeiten und zum Beispiel gemeinsam mit menschlichen Kollegen Brutschränke und Messgeräte mit Probenschälchen bestücken, oder zielsicher von einem Laborgerät zum nächsten steuern.
„Da der Assistenzroboter mit Menschen zusammenarbeitet, muss er sicher sein und darf niemanden verletzen. Nur dann geben Berufsgenossenschaften und TÜV ihre Zustimmung für den Alltagseinsatz“, sagt Dr. Norbert Elkmann, Leiter Geschäftsfeld Robotersysteme am IFF. Um das zu gewährleisten, ist der Assistenzroboter mit einer „taktilen Haut“ versehen, die spürt, wo und mit welcher Intensität sie berührt wurde. So kann der Roboter sofort versehentliche Rempler „erspüren“ und abfedern. Wird ein vorgegebener Wert überschritten, schaltet sich der Roboter aus. Bedient wird LISA einfach über Sprache oder Touchscreen.
RoboCup soll Jugendliche für Technik begeistern
Was Roboter heute schon alles können, stellten Forscher eindrucksvoll beim „RoboCup German Open“ in Hannover unter Beweis. Dort spielten die Maschinen nicht nur Fußball, sondern zeigten auch in Disziplinen wie „RoboCup@Home“ – ein Wettbewerb für Serviceroboter und „RoboCup-Rescue“ in den anwendungsnahen Wettbewerben des RoboCup ihre Geschicklichkeit. Die Initiatoren von „RoboCup“ verfolgen eine äußerst ehrgeizige Vision: Im Jahr 2050 sollen die kickenden Roboter gegen den amtierenden Fußball-Weltmeister antreten und gewinnen.
Seit 2001 richtet das IAIS die RoboCup German Open aus. „Vom RoboCup geht ein enormer Technologieschub aus, den man anders gar nicht bewirken könnte“, betont Professor Dr. Stefan Wrobel, Geschäftsführender Institutsleiter des IAIS. „Viele Bauteile, die ursprünglich für den Roboterfußball entwickelt wurden, finden sich heute in anderen Anwendungen wieder, etwa bei der Lokalisierungstechnologie für Inspektionsroboter.“ Aber der RoboCup hat noch ein weiteres Ziel: Die Meisterschaft soll junge Menschen für Technik begeistern. „In Deutschland fehlen Zehntausende Ingenieure, das ist ein ernsthaftes Problem“, betont Professor Wrobel.
Projekt Roberta
Dass sich Mädchen bei entsprechenden Angeboten für Naturwissenschaften und Technik interessieren, zeigt das Projekt Roberta® – Mädchen erobern Roboter. In den Kursen entwerfen, konstruieren und programmieren Schülerinnen Roboter und lehren sie zum Beispiel das Tanzen.
Roboter übernehmen immer mehr neue Aufgaben. Experten erwarten, dass sie künftig auch ältere und kranke Menschen unterstützen können. Doch bis es soweit ist, braucht es noch viel Forschung und Entwicklung.
Stand: 02.10.2008