Nicht nur das Tote Meer hat’s schwer, auch die Umweltschutzorganisationen in der Region wie Friends of the Earth Middle East (FoEME) müssen sich bei ihren Versuchen zur Rettung des extrem salzigen Binnengewässers vorkommen wie Don Quichote von la Mancha bei seinem aussichtslosen Kampf gegen die Windmühlen.

Bereits seit Jahren weisen sie in Kampagnen wie „Let the Dead Sea Live“, in Pressemitteilungen und Fernsehberichten auf die Gefahr des Austrocknens des Toten Meeres hin, ohne dass von Seiten der Verantwortlichen irgendetwas Konkretes unternommen wurde. Dies ist umso erstaunlicher, weil das Tote Meer bei einer weiteren Verlandung nicht nur ein ökologisches Desaster erleben, sondern auch viel von seiner Attraktivität für den lukrativen Tourismus verlieren würde.
Trotzdem gehen die Planungen von Staat und Tourismusindustrie auch heute noch in eine völlig andere Richtung. So ist nach Informationen von FoEME geplant die touristische Bettenkapazität von heute 4.000 auf unvorstellbare 55.000 zu erhöhen.
Gerade ökologisch sensible Gebiete an den westlichen und östlichen Ufern des Toten Meeres sollen mit Hotelanlagen, Wasserparks oder Shopping-Centern bebaut werden. Eine Katastrophe für die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt. Das Tote Meer selber droht dagegen zur Kloake zu degenerieren. Nach Berechnungen von Friends of the Earth würde sich die Menge an nicht gereinigten Abwässern, die in das Gewässer gepumpt werden, von heute 15 Millionen auf 35-50 Millionen Kubikmeter erhöhen.