Pulsare sind rotierende Neutronensterne, deren Rotationsachse nicht mit ihrer Magnetfeldachse übereinstimmt. Durch Elektronen, die sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen und durch das starke Magnetfeld gebündelt werden, entsteht ein Doppelkegel von Strahlung, ähnlich wie bei einem Leuchtturm. Die Rotationsperiode dieses Strahlungskegels entspricht der des Neutronensterns und kann bis zu wenige Millisekunden betragen.
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Leuchttürme im Kosmos
In besonderen Fällen, in denen diese Strahlung die Erde trifft, entsteht beim Beobachter der Eindruck von gepulster Strahlung. Neutronensterne sind exotische Endstadien von Sternen, die zwar nur wenige Kilometer groß sind. Dafür hat ein Stück Neutronenmaterie von der Größe eines Würfelzuckers aber ein Gewicht von 4 x 1011 Kilogramm und wiegt damit etwa so viel, wie alle Menschen dieser Erde zusammen.
Es liegt auf der Hand, dass die Wissenschaft an den physikalischen Eigenschaften der Neutronensterne interessiert ist. Ihre Masse lässt sich immer dann bestimmen, wenn ein zweiter, noch „lebender“ Stern – in dessen Inneren noch Kernfusion stattfindet – um den Pulsar kreist. Am Observatorium der Ruhr-Universität werden solche Systeme spektroskopisch untersucht, um aus der Umlaufdauer des zweiten Sterns und dessen Geschwindigkeit die Masse des Pulsars zu ermitteln.