Die Mondlandung war unzweifelhaft ein „großer Schritt für die Menschheit“ und ein historischer Meilenstein in der Raumfahrt – doch für die USA war sie auch der dringend benötigte Sieg in einem erbitterten Wettstreit: Als der amerikanische Präsident John F. Kennedy im Jahr 1961 ankündigte, noch innerhalb dieser Dekade werde ein Amerikaner als erster Mensch auf dem Mond landen, richtete sich diese Herausforderung in erster Linie an den „Erzrivalen“ Sowjetunion.
Kennedy sagte in seiner Rede 1961 wörtlich: „Kein Weltraumprojekt wird bei der gesamten Menschheit mehr Eindruck hinterlassen und bedeutender für die langfristige Eroberung des Weltraums sein.“ Sowohl der sowjetische Präsident Chruschtschow, als auch seine amerikanischen Gegenparts Eisenhower, und später John F. Kennedy, Lyndon Johnson und Richard Nixon waren sich der immensen symbolischen Bedeutung eines solchen Ereignisses sehr wohl bewusst. Entsprechend fieberhaft waren die Bemühungen, diesen Wettstreit um die Dominanz im Weltall für das eigene Land zu entscheiden.
Vorsprung für die Sowjetunion
Der Kampf um die „Eroberung des Weltraums“ begann 1957, als die Sowjetunion mit Sputnik den ersten künstlichen Satelliten erfolgreich ins All schoss und damit den Amerikanern zuvorkam. Diesem sowjetischen Erfolg konnten die Amerikaner schon aus politischem Kalkül keinesfalls untätig zusehen. Um ihre wissenschaftlich-technische Überlegenheit und ihre militärische Stärke zu demonstrieren, mussten sie die Sowjetunion beim nächsten Schritt im All, der Landung auf dem Mond, unbedingt schlagen.

Schon Ende der fünfziger Jahre hatten sowohl die USA als auch die Sowjetunion versucht, einige unbemannte Raumsonden der Typen Pioneer (USA) und Luna (UdSSR) in eine Umlaufbahn des Mondes zu bringen, fast alle scheiterten jedoch schon in Erdnähe oder flogen weit am Mond vorbei. Auch die 1961 gestartete amerikanische „Ranger“ Serie erwies sich bis 1964 zunächst als völliger Fehlschlag, erst „Ranger 7″ schlug wie geplant auf dem Mond ein und übertrug dabei über viertausend Bilder von der Mondoberfläche.