Bleibt noch die Frage der Nahrung für die künftigen Mondbewohner. Bisher müssen Astronauten – beispielsweise auf der ISS – von der Erde aus mit Lebensmitteln versorgt werden. Doch was schon in der Erdumlaufbahn aufwendig und teuer ist, wäre bei einer Mondbasis von der Logistik und den Kosten nicht machbar. Voraussetzung ist es daher, dass die Besatzung der Mondstation so viel wie möglich vor Ort produziert.
Gemüseanbau auf Mondregolith
Zumindest in puncto Gemüse und Obst könnte das einfacher sein als lange gedacht. Bereits 2016 ist es niederländischen Forschern gelungen, Pflanzen auf simuliertem Mond- und Marsboden anzubauen. Das Problem: Weil es auf dem Mond kein Leben gibt, enthält der Regolith auch keine organischen Bestandteile – und damit kaum Nährstoffe. Die fehlenden organische Komponenten könnten jedoch die Astronauten selbst liefern, beispielsweise mit ihrem Kot oder Essenabfällen.
In ihrem Anbau-Experiment reicherten Wieger Wamelink und sein Team ihren simulierten Mondregolith mit solchem organischen Material an und gaben noch irdische Bodenbakterien dazu, die für die Umsetzung dieses Materials sorgten. Dann säten sie Tomaten, Erbsen, Roggen, Rettich, Lauch, Spinat, Salat, Kresse, Quinoa und Schnittlauch auf diesem Boden aus. Das Ergebnis: Die Pflanzen wuchsen und gediehen auf den simulierten Mondböden. Zwar produzierten sie nur etwa halb so viel Biomasse wie auf irdischem Boden – aber zum Ernten reichte es.