Heute jedoch sind die „unheimlichen“ Entdeckungen des weltberühmten Seefahrers Christoph Columbus leicht zu erklären.
Das Wetter
Die Rossbreiten zwischen dem 25. und 35. Breitengrad und die ausgeprägte Windstille mit wochenlanger Flaute hatten die Seefahrer stark beunruhigt und ihren Aberglauben angeheizt. Was sie noch nicht wussten: Die Gewässer liegen im Bereich der innertropischen Konvergenzzone (ICZ), eine wenige hundert Kilometer breite Tiefdruckrinne, in der von Norden und Süden wehende Passatwinde aufeinander treffen.
Hier steigt Luft auf, kühlt gleichzeitig ab und verliert Feuchtigkeit, die wiederum zu Niederschlag kondensiert. In etwa 15 Kilometern Höhe über dem Äquator fließt die Luft nach Norden und Süden, um schließlich, in eben jenen windstillen Gewässern der Rossbreiten, wieder abzusinken – sie erwärmt sich und verliert weiter an Luftfeuchtigkeit. Auf diese Weise entsteht ein Hochdruckgebiet, das im Innern extrem windstill ist.
Den Namen bekamen die Rossbreiten, weil sich die von der Flaute ausgebremsten Seefahrer hier oft von mitgeführten Pferden trennen mussten. Die brauchten zu viel Frischwasser und wurden aufgrund des allgemeinen Mangels an Trinkwasser an Bord geschlachtet.
Magnetanomalie
Als der Kompass von Columbus verrückt spielte, war der Kommandant der „Santa Maria“ zwar beunruhigt, doch er fand für sich eine Erklärung, die bis heute gültig ist. Die Kompass-Nadel zeigte nicht direkt auf den Nordpol und auch nicht auf den Polarstern, sondern auf den magnetischen Nordpol. Derzeit liegt der in der Nähe der Prince-of-Wales-Insel, auf halbem Wege zwischen der Hudson-Bucht und dem geographischen Nordpol.
Es gibt sehr wenige Orte auf der Erde, an denen ein Kompass wirklich zum geographischen Nordpol zeigt, fast überall gibt es bestimmte Abweichungen – von wenigen Grad bis sogar zu 180 Grad. Diese Abweichungen an bestimmten Orten sind heute in der Regel all denen bekannt, die mit Hilfe des Nordpols navigieren müssen, Piloten, Schiffskapitäne oder Abenteurer aller Art, so dass die Abweichung nur subtrahiert oder addiert werden muss, um den geographischen Nordpol zu errechnen.
Bloß eine Sternschnuppe
Was das Licht betrifft, das Columbus kurz vor Erreichen der Küste sah, so geht man heute davon aus, dass Columbus einen Meteoriten beim Verglühen beobachtet hat – für sich gesehen natürlich ein durchaus spektakuläres Ereignis, doch ganz und gar nicht unheimlich.
Stand: 26.06.2009