Die Debatte um das Für und Wider der Klontechnik am Menschen schlägt hohe Wellen. Doch dabei geht teilweise unter, dass es um zwei zwar ähnliche aber doch deutlich verschiedene Technologien geht.
„Menschenkloner“ wie die Sekte Clonaid oder die Genforscher Antinori und Zavos wollen einen Menschen schaffen, der eine genetisch identische Kopie eines seiner Elternteile ist. Dieses so genannte reproduktive Klonen wird von fast allen Forschern und Regierungen strikt abgelehnt. Es ist sowohl in Deutschland, als auch in den USA oder Großbritannien verboten.
Weitaus weniger eindeutig sind die Haltungen gegenüber dem therapeutischen Klonen. Dieses dient nicht der Züchtung eines geklonten Menschen, sondern der Gewinnung von embryonalen Stammzellen. Durch Klonierung können Stammzellen produziert werden, die mit dem Spender eines Zellkerns genetisch identisch sind. Gewebe und Organe die aus ihnen entstehen, werden daher von seinem Immunsystem nicht abgestoßen.
Beim therapeutischen Klonen wird dem späteren Empfänger eines Transplantats eine Körperzelle entnommen und mit der entkernten Eizelle einer Spenderin verschmolzen. Diese Technik wurde erstmals bei der Klonierung des Schafs Dolly angewendet. Die Eizelle entwickelt sich nun wie eine normale befruchtete Eizelle und teilt sich.
Im Blastozytenstadium, besteht der Embryo aus nur wenigen Zellen, diese sind jedoch embryonale Stammzellen, das heißt, sie können sich noch zu allen menschlichen Zelltypen ausdifferenzieren. Diese Zellen werden entnommen und in speziellen Kulturmedien dazu gebracht, sich zu dem jeweils gewünschten Zelltyp oder Gewebe zu entwickeln.
Diese können nun, so die Vorstellung der Genforscher, dem Spender der Körperzelle wieder implantiert werden und damit eigene kranke oder abgestorbene Zellen oder Gewebe, wie beispielsweise Herzmuskelgewebe bei Infarktpatienten, ersetzen.
Stand: 21.08.2001