Verglichen mit Atomwaffen sind biologische Waffen relativ einfach herzustellen: „Die Technologie ist weniger anspruchsvoll, zugänglicher und es wird keine teure Hightech-Ausrüstung benötigt“, erklärt Gary Milhollin, Leiter des Nuklearwaffenkontrollprogramms in Washington.
Doch reicht dieses „relativ einfach“ bereits aus, um eine echte terroristische Bedrohung darzustellen? Kann ein Terrorist oder eine Gruppierung auch ohne einen Staat wie den Irak als Lieferanten und Stützpunkt biologische Kampfstoffe produzieren oder beschaffen? Die für die Grundausstattung benötigte Technologie ist vergleichsweise simpel und leicht zu bekommen: Nährmedien, Fermentertanks und ähnliches werden auch für völlig „unschuldige Zwecke“ wie die Dünge- oder Lebensmittelproduktion benötigt und können daher auch völlig legal erworben werden.
Gesucht: ein Erreger…
Schwieriger wird es bei der Suche nach einem geeigneten, möglichst virulenten Krankheitserreger. Vorzugsweise also einem Organismus, der nicht nur hochinfektiös ist und so rasche Verbreitung garantiert, sondern auch möglichst tödlich oder zumindestens so krankmachend, dass ein Anschlag „maximale Wirkung“ entfaltet.
Doch auch die so genannte „Formulierung“, die Größe und Beschaffenheit der Erregerpartikel, spielt eine entscheidende Rolle. Je nach Übertragungsmechanismus müssen sie klein genug sein, um beispielsweise über die Lunge oder die Schleimhäute aufgenommen zu werden. Gleichzeitig jedoch sollte der Erreger aber auch robust genug sein, um einen Transport und vor allem die Ausbringung zu überleben. Je nachdem, ob er als Bombenfüllung oder Aerosol eingesetzt wird, muss er Hitze, Druck und Sonneneinstrahlung verkraften.