Durchschnittlich knapp ein Drittel einer Manganknolle besteht tatsächlich aus Mangan, der Rest verteilt sich auf Elemente wie Kupfer, Nickel oder Kobalt sowie Ton, Quarz, Wasser oder Sauerstoff.
Doch warum sind gerade die Wertmetalle der Manganknollen für den Menschen von so großer Bedeutung? Für welche Industrieprodukte werden sie gebraucht? Mehr als 90 Prozent des Mangans, das weltweit gefördert wird, verschlingt beispielsweise heute die Stahlerzeugung. Es dient zur Veredlung der Produkte und macht sie korrosionsbeständiger oder stabiler. So haben Forscher vom Max-Planck-Institut für Eisenforschung im Jahr 2004 neue Leichtbaustähle für den Automobilbau entwickelt, deren besondere Eigenschaften auch auf der Beimischung von Mangan beruhen.
Dehnbarer als Gold
So erwies sich eine Legierung aus Eisen mit einem Gehalt von 15 Prozent Mangan sowie drei Prozent Aluminium und Silizium als außerordentlich fest. Dieser Stahl ließ sich um rund 50 Prozent dehnen, verfestigte sich aber auch stark, ohne zu zerreißen. Nachdem die Wissenschaftler den Mangananteil auf 25 Prozent erhöht hatten, zeigte der Stahl andere wertvolle Eigenschaften: Er war wohl weniger fest, ließ sich aber um etwa 90 Prozent in die Länge ziehen, ohne Schaden zu nehmen.
„Eine solche Duktilität, also Dehnbarkeit, erreicht nicht einmal Gold, das als ausgesprochen duktil gilt. Bei 60 Prozent Dehnung ist Schluss“, berichtet der MPG-Forscher Georg Frommeyer im Wissenschaftsmagazin MaxPlanckForschung. Diese Stahlsorte ist nach Ansicht der Wissenschaftler perfekt geeignet für Crash-Bauteile im Auto, die sich bei einem Unfall zusammenfalten müssen und könnte so in Zukunft Menschenleben retten.