Was der KI-Forscher Kevin Warwick als Experiment begann, haben viele Bodyhacker inzwischen zu einem Teil ihres Lebens – und Körpergefühls – gemacht. In einer Zeit, in der tragbare Technologie in Form von Fitness-Armbändern, Smartwatches und anderen Geräten alltäglich geworden ist, gehen sie einen Schritt weiter: Sie integrieren diese Technologien in ihren Körper.

Marke Eigenbau
Bodyhacker sind – fast gezwungenermaßen – eine Do-it-Yourself-Bewegung, die sich in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Denn bisher weigern sich die meisten Ärzte, medizinisch nicht notwendige Implantate einzusetzen und offiziell zugelassene Produkte gibt es kaum. „Viele Leute, die daran interessiert waren, ihren Körper zu ergänzen, begannen daher, nach anderen Ressourcen zu suchen oder zu improvisieren“, sagt Amal Graafstra, einer der Vorreiter der Bodyhack-Szene.
Viele Implantate sind deshalb Marke Eigenbau. Häufig werden dafür Smartphone-Komponenten oder Bauteile aus Elektronik-Bausätzen zweckentfremdet. Der durch eine Maserninfektion ertaubte Enno Park beispielsweise trägt zwar als ersten technischen Einbau ein Cochlea-Implantat und damit ein medizinisch zugelassenes Gerät. Doch den Vibrationsalarm, den er sich als Wecker in den Oberarm einpflanzen will, muss sich das Gründungsmitglied von Cyborgs e.V. selbst basteln. Park plant, dafür das Vibrationsmodul eins Handys umzubauen.