Der Marsrover Perseverance soll nicht nur nach Lebensspuren suchen – er ebnet auch den Weg für künftige bemannte Marsmissionen. Dafür bringt er zwei experimentelle Technologien mit zum Roten Planeten: eine Drohne und eine Sauerstofffabrik.

Ingenuity – eine Drohne für den Mars
Bei uns auf der Erde sind Drohnen längst alltäglich: Sie liefern spektakuläre Luftaufnahmen, helfen bei der Erkundung und sammeln Daten. Genau dies wäre auch bei der Erkundung eines fremden Planeten wie dem Mars enorm hilfreich. Eine Drohne kann beispielsweise einem Rover voranfliegen und mögliche Hindernisse ausspähen. Bei einer bemannten Marsmission könnte sie Astronauten mehr Überblick verschaffen und bei einer gezielteren Erkundung helfen.
Das Problem jedoch: Auf dem Mars hätten die bei uns üblichen Fluggeräte keine Chance. Der Grund: „Die Mars-Atmosphäre ist nur rund ein Prozent so dicht wie die irdische“, erklärt Mimi Aung vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. „Um diese Bedingungen auf der Erde zu bekommen, müsste man einen Testflug in 30.480 Metern Höhe durchführen.“ Keine Drohne und kein normaler Hubschrauber könnte sich in dieser Höhe noch in der Luft halten.
Fliegen unter erschwerten Bedingungen
Deshalb mussten die NASA-Ingenieure für die Marsdrohne tief in die technische Trickkiste greifen. „Einen Mars-Helikopter hat bisher noch keiner gebaut, daher bewegen wir uns auf ganz neuem Territorium“, erklärt Aung. Damit der Mars-Hubschrauber „Ingenuity“ in der dünnen Marsluft genug Auftrieb erzeugen kann, besitzt er übereinander liegende, gegenläufig rotierende Rotoren. Diese schaffen fast 3.000 Umdrehungen pro Minute – zehnmal so viel wie normale Hubschrauber. Zudem ist die Marsdrohne mit 1,8 Kilogramm besonders leicht.