Klima- und Niederschlagskarten machen es deutlich: Die Gebiete in Deutschland, in denen Trockenheit herrscht, breiten sich immer weiter aus. Noch sind die Trinkwasservorräte zwar nicht erschöpft. In heißen Sommern jedoch muss regional schon Wasser gespart werden. Ein wichtiger Schritt, einer Wasserknappheit vorzubeugen, ist der bewusste Umgang mit Wasser – auch dort, wo wir es nicht vermuten.

Unser Wasser-Fußabdruck reicht bis ins Ausland
Durchschnittlich 123 Liter fließen pro Person aus dem Wasserhahn. Damit jedoch erschöpft sich unser individueller Wasserverbrauch keineswegs. Schätzungen zufolge beläuft sich der durchschnittliche Wasserfußabdruck in Deutschland pro Person auf täglich 3.900 Liter. In diese Zahl sind die Wassermengen eingerechnet, die für die Produktion von konsumierten Lebensmitteln und Gütern im eigenen Land anfallen, aber auch das Wasser, dass beispielsweise für die Herstellung von Kleidung oder Elektrogeräten im Ausland benötigt wird.
In Deutschland macht der durch unseren Konsum im Ausland verursachte Wasserverbrauch sogar mehr als die Hälfte des gesamten Wasser-Fußabdrucks aus. Allein um die Nachfrage von Kaffee und Kakao in Deutschland zu befriedigen, werden nach Angaben des WWF jedes Jahr 20 Kubikkilometer „virtuelles Wasser“ importiert. Als besonders „durstige Güter“ gelten außerdem Rind- und Schweinefleisch, Öl-Saat wie Olive und Ölpalme oder Baumwolle.
Durch den Konsum verknüpft
Unser Konsum hat daher durchaus Einfluss darauf, wie viel Wasserverbrauch wir direkt und indirekt verursachen. So kann der Kauf von Tomaten und anderem Gemüse aus regionalem Anbau dazu beitragen, die notorische Wasserknappheit in Spanien zu lindern. Auch die bewusste Wahl weniger „durstiger“ Produkte kann sinnvoll sein. So schlägt die Produktion von einem Kilo Rindfleisch nach Angaben von Statista mit 15.415 Litern zu Buche, Schweinefleisch benötigt 5.988 Litern und Hühnerfleisch 4.325 Liter.