Naturereignisse/Naturkatastrophen

Mehr Stürme und ein höherer Meeresspiegel

Auswirkungen des Klimawandels

Polkappen schmelzen ab, Gletscher gehen zurück, immer trockenere Sommer in vielen Gebieten der Erde, immer mildere Winter in den gemäßigten Regionen. Das Klima der Erde schlägt Kapriolen. Schuld daran ist nach Meinung der Wissenschaftler des IPCC – des Intergovernmental Panel on Climate Change – unter anderem der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt, der zu einer globalen Erwärmung der Erde führt. Und sie stehen mit ihrer Meinung nicht alleine da. Es gibt viele Hinweise, die darauf schließen lassen, dass dieser Klimawandel auch Auswirkungen auf Hochwasser und Überschwemmungen haben werden.

Hurrikan © NOAA

Klimaforscher haben beispielsweise festgestellt, dass sich in den letzten 20 Jahren die Meeresgebiete, die zumindest zeitweilig eine Oberflächentemperatur von 27 °C besitzen um mehr als 15 Prozent ausgeweitet haben. Damit sind ideale Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es in Zukunft mehr tropische Wirbelstürme, wie Hurrikan und Taifune geben wird, die solche Bedingungen für ihre Entstehung benötigen. Auch die Intensität der Wirbelstürme, so die Vermutungen der Wissenschaftler, werden zunehmen. Gerade in Ländern mit sehr flachen Küstenregionen oder mächtigen Deltabereichen drohen deshalb in Zukunft noch mehr Überschwemmungskatastrophen durch Sturmfluten als heute.

Veränderte Niederschläge

Nachgewiesen sind für Europa schon Veränderungen bei den Niederschlagsmengen. Im Winter fällt heute im Norden und in der Mitte des Kontinents deutlich mehr Regen und Schnee als noch vor 100 Jahren. Da heftige Niederschläge in dieser Jahreszeit oft zu großen Hochwasserkatastrophen in Mitteleuropa geführt haben, muss man das Schlimmste für die Anrainer von Flüssen befürchten, wenn sich dieser Trend fortsetzen sollte.

Stimmen die aktuellen Analysen des IPCC, sind bis zum Jahr 21000 noch gravierendere Klimaänderungen zu befürchten, die auch in anderen Teilen der Welt zu einem Anstieg der Überschwemmungskatastrophen führen können.

Sechs Grad mehr bis 2100

Nach neuesten Ergebnissen der Forscher wird sich die Erde noch wesentlich stärker erwärmen als bisher angenommen. Ging man bisher von einer globalen Temperaturerhöhung von zwei bis drei Grad Celsius im nächsten Jahrhundert aus, prophezeien die Forscher für die kommenden 100 Jahre mittlerweile eine Erwärmung der Erde um bis zu sechs Grad Celsius – wenn der Ausstoß der Treibhausgase weltweit nicht sinken sollte. Klimatologen gehen davon deshalb aus, dass die Temperaturen auch in Europa bis zum Jahr 2050 um einige Grad ansteigen und die Niederschläge vor allem im Winter weiter zunehmen werden. Der nationale Klimaschutzbericht der Bundesregierung hält einen Anstieg um 20, in manchen Regionen sogar um 40 Prozent für durchaus realistisch.

Ein anderes regionales Phänomen, der Monsun in Asien, wird sich nach Meinung der Wissenschaftler ebenfalls verstärken und noch mehr Regen über ohnehin hochwassergefährdete Gebiete wie Bangladesch ausschütten.

Wie sich die globale Erwärmung auf die lokalen Verhältnisse in den verschiedenen Ländern konkret auswirken wird, ist wegen der außerordentlichen Komplexität der atmosphärischen und hydrologischen Bedingungen und Wechselbeziehungen noch unklar. Sollte aber der Meeresspiegel wirklich, wie prophezeit, um mehr als einen Meter bis zum Jahr 2100 ansteigen, heisst das Motto für die Menschen in Bangladesch und vielen anderen Ländern der Erde „Land unter“.

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Stand: 19.11.2000

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

"Land unter"
Vernichtende Fluten auf dem Vormarsch?

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Kein Land ist sicher...

Die Rache der Flüsse?
Hochwasser und seine Folgen

Mehr Stürme und ein höherer Meeresspiegel
Auswirkungen des Klimawandels

Von Deichen und versiegelten Böden
Hochwasser ein man-made Disaster?

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Immer am Rande der Katastrophe?
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Ursachen für Hochwasser am "gesetzlosen Strom"

Wenn Flüsse Schicksal spielen
Bangladesch - Überleben im Delta

Klimakapriolen und das Sterben der Wälder
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Katastrophenchronik Bangladesch

Endlich Rettung vor den Fluten?
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