Mittlerweile ringt die internationale Gemeinschaft schon seit gut 30 Jahren um den Klimaschutz. Hier eine Chronik mit den wichtigsten Meilensteinen der internationalen Klimapolitik.
1988: Gründung des IPCC
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wird gegründet. Aufgabe dieses Expertengremiums ist die staatenübergreifende Erfassung und Bewertung der gegenwärtigen und zukünftigen Klimaentwicklung. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das IPCC Weltklimaberichte, die den aktuellen Zustand und dessen Folgen zusammenfassen und eine Prognose geben.
1992: Umweltgipfel von Rio
Die UN-Konferenz zu „Umwelt und Entwicklung“ („Erdgipfel“) in Rio de Janeiro gilt als Startschuss für den internationalen Klimaschutz. Im Rahmen dieses Gipfels wurde die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) beschlossen und von 154 Statten unterzeichnet. In ihr wird auch festgeschrieben, dass jährlich eine Weltklimakonferenz stattfindet.
1994: Klimarahmenkonvention tritt in Kraft
Mit 196 Unterzeichnerstaaten tritt die Klimarahmenkonvention in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt treten Vertreter der Teilnehmer jährlich zu Klimagipfeln – Conference of the parties (COP) – zusammen.
1995: Erste Weltklimakonferenz
Die erste Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (COP 1) findet in Berlin statt. Den Vorsitz hat die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel.) Die Teilnehmer einigen sich auf das „Berliner Mandat“: Den Auftrag, über ein Protokoll zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu verhandeln.
1997: Das Kyoto-Protokoll
Bei der dritten Weltklimakonferenz im japanischen Kyoto einigen sich die Teilnehmerländer erstmals auf verbindliche Reduktionsziele bei den Treibhausgas-Emissionen. Das Kyoto-Protokoll sieht vor, dass die Industriestaaten den Ausstoß von Treibhausgasen jährlich um mindestens fünf Prozent
gegenüber 1990 senken. In Kraft tritt das Protokoll jedoch noch nicht – dies kann erst geschehen, wenn die Unterzeichner zusammen für 55 Prozent der emittierten Treibhausgase verantwortlich sind.
2004: Klimafolgen im Blick
Klimagipfel in Buenos Aires und zehnter Jahrestag nach dem Inkrafttreten der Klimarahmenkonvention. Es wird erstmals umfassend über Anpassungen an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels diskutiert, ansonsten stehen vor allem Bestandsaufnahmen und Technologien im Vordergrund.
2005: Emissionshandel und Kyoto-Protokoll
Im Januar 2005 wird in der EU als Teil der Klimaschutzbemühungen der Emissionshandel eingeführt. Im Februar unterzeichnet Russland das Kyoto-Protokoll. Damit machen die Unterzeichnerstaaten nun die erforderlichen 55 Prozent der weltweiten Emissionen aus – das Kyoto-Protokoll kann in Kraft treten. Die USA und China haben es jedoch nicht ratifiziert.
2007: Zwei-Grad-Ziel
Im dritten Weltklimabericht des IPCC wird erstmals das Zwei-Grad-Ziel definiert: Die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, durch die die Folgen der Erderwärmung auf ein verträgliches Maß reduziert werden können. Auf der Weltklimakonferenz in Bali einigen sich die Teilnehmer auf die „Bali Road Map“. Nach dieser soll auf dem Gipfel von Kopenhagen im Jahr 2009 ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll beschlossen werden.
2008: Joint Implementation beginnt
Der Mechanismus der Joint Implementation beginnt. Durch ihn können die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention emissionsmindernde Projekte in anderen Ländern fördern und erhalten dafür Emissionen „gutgeschrieben“.
2009: Abkommen gescheitert
Der Klimagipfel von Kopenhagen gilt im Vorfeld als die entscheidende Weichenstellung für die Ära nach dem Kyoto-Protokoll. Doch der Versuch, sich auf ein Folgeabkommen zu einigen, scheitert. Zu verhärtet sind die Fronten zwischen den Vertretern der Industrieländer auf der einen und Schwellenländern wie Indien und China auf der anderen Seite.
2011: Das Ziel ist Paris
Auf der Weltklimakonferenz in Durban einigen sich die Teilnehmer darauf, spätestens im Jahr 2015 auf dem Weltklimagipfel in Paris ein verbindliches Nachfolgeabkommen für Kyoto zu beschließen. Damit bleiben vier Jahre Zeit, um die Konflikte und Problempunkte zwischen den Staaten zu beseitigen.
2014: Viel heiße Luft
Der letzte Weltklimagipfel vor Paris lässt viel zu wünschen übrig. Die Teilnehmer schaffen es nicht, sich auf einen Rohentwurf des neuen Klimaabkommens zu einigen. Die Zusagen zum Klimaschutz bleiben sehr vage.
Nadja Podbregar
Stand: 27.11.2015