1910
Der französische Biologie Stéphane Leduc nutzt den Begriff „synthetische Biologie“ zum ersten Mal in einer Veröffentlichung, zwei Jahr später veröffentlicht er ein Werk mit dem Titel „La Biologie synthetique“.
2000:
Forscher der Princeton University konstruieren einen zellulären Schaltkreis aus drei Genen und bauen diesen genetischen Kippschalter in eine Bakterienzelle ein.
2002:
Forscher der State University of New York bauen erstmals die DNA eines Polioviren aus DNA-Fragmenten zusammen. Außerdem werden Genschaltkreise durch gesteuerte Evolution erzeugt.
2003:
Forscher des J. Craig Venter Institute erzeugen den 5.386 Basenpaare langen genetischen Code des Bakteriophagen phiX 174 aus DNA-Schnipseln. Sie konstruieren damit das erste Virus komplett aus seinen genetischen Grundbausteinen.
2004:
Erste internationale Konferenz zum Thema synthetische Biologie am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auf ihr findet auch der erste Studentenwettbewerb für genetisch konstruierte Maschinen statt (iGEM).
Forscher konstruieren den ersten genetischen Kippschalter in einer Säugetierzelle.
2005:
Forscher konstruieren ein Schwarz-Weiß-Bild aus Mikrobenzellen. Möglich wird dies durch einen genetischen Kippschalter, der Pigmente ausschaltet, wenn Licht auf sie fällt.
In Hefe bauen andere Wissenschaftler Genschaltkreise ein, die auf die Kommunikation der Zellen untereinander reagieren.
2006:
Forscher verändern das Genom eines Bakteriums so, dass es Krebszellen aufspüren und abtöten kann. Eine andere Gruppe konstruiert die Stoffwechselwege
2007:
Forscher des J. Craig Venter Instituts transplantieren erstmals ein komplettes Genom von einem Organismus in einen anderen. Sie übertragen das Erbgut des Bakteriums Mycoplasma capricolum in die Zellhülle der verwandten Bakterienart Mycoplasma mycoides. Diese Transplantation gilt als wichtige Vorstufe zum Einpflanzen eines komplett künstlich hergestellten Erbguts in die Zellhülle eines Organismus.
Gleichzeitig beantragt das Institut das Patent für rund 400 Gene, mit denen zukünftig ein Wasserstoff erzeugender Organismus konstruiert werden soll.
2008:
Wissenschaftler setzen das Erbgut des Bakteriums M. genitalum aus 25 Fragmenten sich überlappender Gensequenzen zusammen. Das solcherart konstruierte Erbgut wird in eine Hefezelle eingepflanzt und dort zusammengesetzt. Allerdings gelingt es ihnen nicht, das Erbgut auch zu aktivieren und damit das Auslesen der Gene zu starten.
Eine andere Forschergruppe konstruiert die ersten logischen Gatter mit Hilfe von Transkriptionsfaktoren.
2010:
Forscher des J. Craig Venter Instituts konstruieren die erste lebende, vermehrungsfähige Zelle mit einem synthetischen Erbgut. Sie konstruierten das Genom des Bakteriums Mycoplasma mycoides aus maschinell hergestellten DNA-Fragmenten und pflanzten es anschließend in die Zellhülle des eng verwandten Bakteriums Mycoplasma capricolum ein.
Nadja Podbregar
Stand: 23.03.2012