Zuverlässige, praktische und vielseitige Detektoren sind für die »Lebensspione« ganz besonders wichtig. Das »National Institute of Standards and Technology« (NIST), eine US-Regierungsbehörde, hat zusammen mit dem Nasa-Laboratorium für Strahlantriebe JPL die so genannte Microphotplate-Technologie entwickelt, um planetare Gase in künftigen Raummissionen schnell und gründlich analysieren zu können.
Astronauten wie auch unbemannte Robotersonden könnten die winzigen Chemielabors zum Einsatz bringen, die nicht größer sind als die Dicke eines Menschenhaares. Die ausgefeilten Mikro-Chemiker bestehen aus einer Reihe von Kleinstkomponenten, darunter einem Heizsystem, einem Temperaturfühler und elektrischen Kontakten, die allesamt durch Isolierschichten voneinander getrennt sind.
Auf den Strukturen aufgetragen sind Sensorfilme. Veränderungen ihrer elektrischen Leitfähigkeit finden in Abhängigkeit von aufgenommenen Gasen statt, wobei Temperaturschwankungen sich wie »Fingerabdrücke« bestimmter Gase auswerten lassen. Komplizierter wird es bei Mischungen von Gasen, wie sie fast immer zu erwarten sind. Anordnungen von multiplen Microphotplates helfen hier weiter. Sie können in Scharen eingesetzt werden, um beispielsweise nach biogenen, also von Leben erzeugten Gasen in Planetenatmosphären zu suchen.
Bleibt anzumerken, dass solche Systeme keine Sciencefiction mehr sind, sondern ihr Funktionieren bereits bei Militäroperationen und der Umweltbeobachtung unter Beweis gestellt haben. Jetzt müssen sie nur noch hinaus ins All.
Stand: 30.09.2002