Neben klassischen Höhlentierarten entdeckten Wissenschaftler in der Unterwelt auch immer wieder noch deutlich kleinere Organismen. Denn auch viele Mikroben haben sich optimal an das energiearme Höhlenleben angepasst und kommen deshalb selbst in Jahrhunderte von der Außenwelt abgeschlossenen Hohlräumen vor.
Methoden zum Energiesparen
Um Energie zu sparen, entwickelten sich bei den Bakterienarten der Unterwelt spezielle Anpassungen: So haben Wissenschaftler um Kirsten Küsel aus Jena bei Forschungen in der französischen Bleßberghöhle zum Beispiel Bakterien entdeckt, die nur ein sehr kleines Genom besitzen. „Um Energie zu sparen, haben sie die Anzahl ihrer Gene reduziert“, erklärt Küsel. Außerdem wachsen diese Mikroben deutlich langsamer als in der Außenwelt.
Die Forscher stellten aber auch fest, woher die Mikroben ihre Energie bekommen: Die gefundenen Bakterien ziehen ihre Energie demnach aus Schwefel- oder Stickstoffverbindungen und können Kohlendioxid binden – ähnlich wie Pflanzen. Laut der Forscher waren die Bakterien dadurch in der Lage, sich im Laufe der Evolution am Wachstum der dortigen Heliktiten zu beteiligen – einem Stalaktiten ähnlichen Mineral, das in alle möglichen Richtungen ragt.
Mineralien statt Licht

Ein ähnliches Beispiel fanden Forscher um Penelope Boston vom NASA-Institut für Astrobiologie in den mexikanischen Naica-Höhlen: Dort entdeckten sie uralte Mikroben, die sich in den Höhlenwänden, aber vor allem in mit Flüssigkeit gefüllten Einschlüssen der dortigen Riesen-Kristalle befanden.