
Sicher ist, dass die Mikroorganismen im Meer wie eine Art biologische Pumpe wirken. Diese verfrachtet einen großen Teil des aufgenommenen Kohlendioxids als organische Kohlenstoffverbindungen in die Tiefe.
„Wir nehmen an, dass Änderungen in der Stärke der biologischen Pumpe über längere Zeiträume einen der wichtigsten Kontrollmechanismen der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration darstellen“, so Corinne Le Quéré. Ohne biologische Pumpe läge die CO2-Konzentration der Atmosphäre heute bei rund 580 statt 380 ppm (parts per million) – dies berechneten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg.
Wunderbare Planktonwelt
Am Betrieb dieser Pumpe sind viele verschiedene Mikroorganismen beteiligt. Algen, die nahe der Wasseroberfläche leben und Chlorophyll besitzen, können Kohlendioxid direkt aufnehmen. Ähnlich wie grüne Pflanzen an Land setzen sie dieses zu organischen Kohlenstoffverbindungen um. Damit sind die Algen eine wichtige Nahrungsquelle für kleine, aber auch größere Meeresbewohner, die ihrerseits kohlenstoffhaltige Stoffwechselprodukte ausscheiden, die wiederum in die Tiefe und zum Meeresgrund sinken.
Größtenteils werden sie dort von Bakterien zersetzt, wodurch organische in anorganische Kohlenstoffverbindungen überführt werden. Andere Mikroorganismen verwandeln das im Wasser gelöste Hydrogencarbonat in Kalkschalen. Sterben diese Lebewesen, sinken auch diese Schalen zum Meeresgrund.