Die Zeit ist reif für die Entdeckung des westlichen Seewegs nach Maluku, zu den Gewürzinseln, um sie gemäß dem Vertag von Tordesilla für Spanien in Besitz zu nehmen. Mit diesem festen Glauben macht sich Magellan 1517 auf den Weg zum spanischen König, um dort sein Glück zu versuchen.
Enttäuscht von der Undankbarkeit des portugiesischen Königs hatte er Monate zuvor seinem Heimatland den Rücken gekehrt. Die östliche Route zu den gewinnträchtigen Molukken in Südostasien hatte Vasco da Gama schon im Jahr 1498 gefunden und Portugal damit zu Reichtum, Ansehen und Macht verholfen.
Doch der spanische Herrscher Karl der Erste ist zunächst von Magellans Plänen wenig begeistert. Schließlich gewinnt aber doch das spanische Interesse an den Gewürzen – verbunden mit Hoffnung auf die zu erwartenden Gewinne – die Oberhand. Die Krone sichert ihm im März 1518 fünf alterssschwache Schiffe zu, die auf Kosten Spaniens renoviert und ausgerüstet werden sollen.
Im Vertrag zwischen dem spanischen König und Magellan ist ganz präzise geregelt, wer hinterher welchen Anteil am Gewinn der Reise erhalten soll. Demnach steht Magellan nach Abzug aller Kosten der 20. Teil aller Reichtümer zu, die sich aus dieser Reise ergeben.
Bis die Flotte am 10. August Sevilla und mehr als fünf Wochen später Sanlucar de Barrameda an der Südküste Spaniens verlassen kann, bleibt noch viel zu tun. Magellans Flaggschiff die Trinidad, aber auch die San Antonio, die Concepcion, die Victoria und die Santiago müssen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen beladen und hochseetüchtig gemacht werden.
2138 Zentner Zwieback, 415 Fässer Jerez-Wein, 18 Zentner Rosinen, 200 Fass Sardellen, 10500 Fischerangeln, 50 Zentner Pulver, 1140 Wurfspieße, 1000 Lanzen und vieles andere mehr landen schließlich in den Lagerräumen der fünf Schiffe. Sieben lebende Kühe und drei Schweine komplettieren die Ausrüstung.
Den angeworbenen 237 Matrosen verheimlicht man wohlweislich das endgültige Ziel der Reise. Der Generalkapitän befürchtet eine mangelnde Motivation der Leute, wenn bekannt würde, welche Strapazen auf sie zu kommen. Einige Sabotageakte der Portugiesen im Vorfeld der Reise verzögern die Vorbereitungen zusätzlich, verhindern können sie das Auslaufen der Flotte allerdings nicht…
Stand: 05.06.2000