Schon in den siebziger Jahren schossen die Kuppeln eines anderen mächtigen Astrokomplexes wie Pilze aus dem Boden. Nach einer mehrjährigen Suche hatten sich die deutsche Max-Planck-Gesellschaft und die spanische Nationalkommission für Astronomie dafür entschieden, auf dem Gipfel des Calar Alto ein Super-Observatorium zu errichten. Der 2.168 Meter hohe Berg ist das Hauptmassiv der Sierra de los Filabres im südspanischen Almeria.
Ab dem Sommer 1973 begann dort die astronomische Zukunft, und in den folgenden Jahren wurde der Gipfel zur Heimat mehrerer Großteleskope, zunächst eines 1,2-Meter-Instruments, das damals tatsächlich das größte deutsche Fernrohr war, dann eines 1,5-Meter- und 2,2-Meter-Spiegels, bis schließlich 1984 die Krönung in Form des 3,5-Meter-Teleskops erreicht war.
Doch heute beherrscht eine neue Generation von Monster-Spiegeln die astronomische Szene. selbst fünf-Meter-Teleskope zählen gerade vielleicht noch zur gehobenen Mittelklasse, während Riesen bis zu zehn Meter den »Luxussektor« bedienen – die heutigen Superlative heißen Keck, VLT, Gemini, Subaru oder MMT.
Stand: 21.01.2002