Viele Wüstentiere haben sich im Laufe der Evolution mit speziellen Anpassungen gewappnet, um die Körpertemperaturen in erträglichen Grenzen zu halten. So verfügen der Eselhase, der im nordamerikanischen Nationalpark Big Bend lebt oder der Wüstenfuchs oder Fennek in den Wüsten Nordafrikas und Arabiens über auffällig große Ohren und lange Gliedmaßen, um überschüssige Hitze schnell wieder an die Umgebung abzugeben. Dabei gilt das Prinzip: Je größer die Körperoberfläche, desto mehr Abkühlung ist möglich.
Phänomen „Mittagspause“
Die simpelste und effektivste Variante eine Aufheizung des eigenen Körpers zu verhindern, ist der Hitze der Wüste so weit wie möglich zu entgehen. Leichter gesagt als getan, sollte man meinen, schließlich können die Wüstentiere nicht einfach aus ihrem Lebensraum fliehen.
Trotzdem gibt es einige Strategien, die dabei helfen, zumindest die extremsten Temperaturen zu vermeiden. So hat sich in der Wüste zum Beispiel eine besonders ausgeprägte tageszeitlich bedingte Rhythmik entwickelt. In der Mittagszeit, in der die Hitze am größten ist, wirkt die Wüste wie tot. Selbst die wenigen tagaktiven Tiere schalten auf „Spargang“ – alle guten Schattenplätze sind belegt.
In den Morgen- und Abendstunden dagegen wird die Wüste lebendig. Insekten, Reptilien und Säugetiere gehen in der kühleren Zeit auf Nahrungs- oder Partnersuche. Auch der Fennek meidet beispielsweise die Hitze des Tages, um möglichst wenig zu schwitzen und macht sich erst in der kühleren Nacht auf die Jagd nach Kleintieren, Eidechsen und Vögeln.
Dieses Phänomen der „Mittagspause“ ist aber kein ausschließliches Wüstenphänomen. Schon bei vielen Tieren im Mittelmeerraum kann man häufig ein derartiges Verhalten beobachten.
Der eigene Schwanz als Sonnenschirm
Einen ganz raffinierten Trick, die stechende Tagessonne erträglich zu machen, haben sich die Erdhörnchen im Süden Afrikas einfallen lassen. Sie tragen einen eingebauten Sonnenschirm mit sich herum. In den heißen Mittagsstunden stellen sie ihren bis zu 25 Zentimeter langen, buschigen Schwanz hoch und spenden sich selbst Schatten. Um bis zu zehn Grad können die kleinen Nagetiere so die Temperaturen gegenüber der prallen Sonne vermindern.
Stand: 24.02.2005