So könnte das ESA-Monddorf entstehen.© ESA
USA: „Diesmal kommen wir, um zu bleiben“
Auch die USA wollen wieder zum Mond: Im Dezember 2017 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine Direktive, die eine Rückkehr zum Mond und Folgemissionen zum Mars als ein vordringliches Ziel des US-Raumfahrtprogramms festschreibt. „Dieses Mal werden wir nicht nur unsere Fahne aufstellen und unsere Fußabdrücke hinterlassen – wir werden eine Basis etablieren, die eine eventuelle Mission zum Mars und vielleicht eines Tages auch zu Welten darüber hinaus ermöglicht“, so Trump.
NASA-Administrator Jim Bridenstine ergänzte: „Wir fliegen zum Mond mit innovativen neuen Technologien und Systemen, um mehr Orte auf seiner Oberfläche zu erkunden, als wir jemals für möglich gehalten haben“, so Bridenstine. „Aber anders als bei Apollo wollen wir diesmal zum Mond um zu bleiben. Von dort aus werden wir den nächsten großen Sprung in der Erkundung des tiefen Weltalls machen.“

Die NASA plant eine Raumstation im Mondorbit – den lunaren Gateway. © NASA
Der lunare Gateway
Konkret plant die NASA, in den 2020er Jahren einen lunaren „Gateway“ zu errichten – eine Raumstation in der Mondumlaufbahn. „Dieser Gateway wird uns eine strategische Präsenz im cislunaren Raum geben und uns helfen, den Mond und seine Ressourcen zu erkunden“, sagte William Gerstenmaier von der NASA gegenüber „nature“. Auch bemannte Exkursionen zur Mondoberfläche sollen von dort aus erfolgen.
Ähnlich wie die ISS soll diese Orbitalstation modular aufgebaut sein und nach und nach ergänzt werden. Den Transport der Bauteile sollen das Space Launch System (SLS) gekoppelt mit dem Orion-Raumschiff der NASA übernehmen. Der erste Start dieses noch im Test befindlichen Systems ist für 2020 geplant. Geht alles glatt, könnte bereits 2022 das zentrale Antriebs- und Versorgungselement der Station zum Mondorbit gebracht werden. 2024 soll dann ein erstes Habitat- und Labormodul für Astronauten folgen. Ab dann könnten Besatzungen jeweils für einem Turnus von 30 oder 60 Tagen auf dieser Station leben und arbeiten.
Landung mit privater Hilfe
Für den Weg von der Orbitalstation zur Mondoberfläche will die NASA private Unternehmen mit ins Boot holen. Ende 2018 lancierte sie dafür eine Ausschreibung im Rahmen des NextSTEP-Programms, an der sich sechs Unternehmen beteiligen. Aufgabe ist es, ein System zu entwickeln, dass den Transfer zur Mondoberfläche, die Landung und die sichere Rückkehr zur Orbitalstation ermöglicht.
Eine der Vorgaben für die künftigen Landemodule ist, dass sie wiederverwendbar sein sollen. Während bei den Apollo-Landemodulen der gesamte Unterbau auf dem Mond stehen blieb – und dort bis heute steht, sollen die künftigen Lander komplett wiederaufsteigen können. Neuen Treibstoff erhalten sie dann entweder auf der Oberfläche oder im Orbit. „Wenn wir im nächsten Jahrzehnt wieder Astronauten auf die Oberfläche des Mondes schicken, dann soll dies auf nachhaltige Weise geschehen“, sagt NASA-Administrator Jim Bridenstine.
1. März 2019
- Nadja Podbregar