Es tut sich was auch im Bereich Mobilfunk: Kaum ist die LTE-Technologie den Kinderschuhen entwachsen, steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern. Der neue Mobilfunkstandard 5G soll ab 2020 weltweit eingeführt werden – und alles besser können. Mit ihm sollen sich hundertmal höhere Datenraten erzielen lassen, bei tausendfach höherer Kapazität und niedrigem Energieverbrauch.
Und diese Leistungen werden auch nötig sein: Im Internet of Things sollen schon bald mehr als 100 Milliarden Dinge weltweit miteinander kommunizieren, vernetzte Fahrzeuge und ihre Sensoren müssen in Echtzeit Daten senden und empfangen können. Auch in der Wirtschaft und vor allem der Produktion schreitet die Vernetzung voran und erfordert immer mehr Bandbreite – ob in der „smarten“ Fabrik oder für Videokonferenzen in Ultra-HD-Qualität.
Erste 5G-Handys gibt es schon
Offiziell soll der Startschuss für den neuen Mobilfunk-Standard 5G erst 2020 fallen, doch schon jetzt haben die Vorbereitungen begonnen. Die International Telecommunication Union hat die Anforderungen an den neuen Netzstandard 5G bereits spezifiziert, im November sollen sie dann endgültig abgesegnet werden.
Auf der CeBIT kann man den neuen Mobilfunkstandard schon im Einsatz erleben, denn einige Unternehmen haben schon reagiert – das Wettrennen um die neue Technik hat begonnen. Der chinesische Netzausrüster ZTE hat gerade das erste 5G-Mobiltelefon der Welt präsentiert. Es kann im 5G-Netz Daten mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde herunterladen, virtuelle Welten mit 360-Grad-Radius darstellen und ultraschnell besonders hoch aufgelöste Videos abrufen.
5G-Testnetze in den USA und auch bei uns
Die US-Mobilfunkprovider AT&T und Verizon wollen noch in diesem Jahr 5G-Testnetzwerke errichten. AT&T will bis Ende 2017 seinen Streaming-Dienst DirecTV Now mittels 5G in die Haushalte von Austin und Indianapolis bringen. Der 5G-Test von Verizon wird schon in den nächsten Monaten in elf Regionen der USA beginnen. Auch in Deutschland soll es nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt schon bald die erste 5G-Test-Stadt geben.
Schon jetzt arbeiten Forscher des Fraunhofer FOKUS an der Testumgebung „5G Berlin“ . Mit diesem Modell sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen schon vor dem kommerziellen Start der Mobilfunktechnik ihre Produkte auf „5G Readiness“ erproben und testen können, ob sie innerhalb einer 5G-Umgebung reibungslos mit anderen Komponenten zusammenarbeiten.
Nadja Podbregar
Stand: 17.03.2017